Studie: Grüne Gentechnik schadet Umwelt und Landwirten
Archivmeldung vom 01.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie grüne Gentechnik hat offenbar verheerende Folgen für Umwelt und Landwirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt der Münchner Gentechnik-Experte Christoph Then in einer Studie, die er im Auftrag der Grünen angefertigt hat. Sie wird an diesem Freitag veröffentlicht und liegt der "Süddeutschen Zeitung" vor. Darin zeigt Then auf, dass sich mehrere Unkrautarten und Pilze an die neuen Gentech-Pflanzen angepasst hätten, sodass inzwischen teilweise mehr Spritzmittel zum Einsatz kämen als in der konventionellen Landwirtschaft. Auch müssten in den Pflanzen, die dank Gentechnik ein Insektengift produzierten, immer mehr Gifte kombiniert werden, weil sich Schädlinge angepasst hätten.
Then hat in seiner Studie vor allem die Entwicklung in den USA untersucht, wo die grüne Gentechnik anders als in Europa stark verbreitet ist. Dort finde seit Jahren eine "Aufrüstung auf dem Acker" statt, die die Landwirtschaft "immer weiter in einer extreme Industrialisierung mit steigender Belastung für Mensch und Umwelt" treibe, heißt es in der Untersuchung weiter.
Auch gerieten die Landwirte zunehmend in eine Abhängigkeit: Da Gentech-Saatgut patentiert sei, könnten sie häufig nicht einfach Teile ihrer Ernte zur Wiederaussaat nutzen, sondern müssten sich jedes Jahr erneut teures Saatgut kaufen.
Der Grünen-Politiker und Europarlamentarier Martin Häusling forderte eine Abkehr von der grünen Gentechnik. "Wir müssen mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie", sagte er der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur