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Kaum Feinstaubbelastung in deutschen Kurorten

Archivmeldung vom 08.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Belastende Feinstaubwerte sind für die allermeisten Kurorte in Deutschland kein Thema. Die formulierten EU-Grenzwerte werden in der Regel deutlich unterschritten. Das ergab ein bundesweites Messprojekt des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Auftrag des Deutschen Heilbäderverbandes (DHV).

Zum Feinstaub zählen alle festen Luftpartikel, die kleiner als 2,5 Millionstel Meter (PM2.5) sind. Diese feinen Partikel sind lungengängig und daher gesundheitlich belastend.

Die Feinstaub-Messungen des nationalen Wetterdienstes fanden von Mitte 2005 bis Ende 2007 an 15 repräsentativ ausgewählten Kurorten in ganz Deutschland statt. Gemessen wurde jeweils im Kurgebiet sowie im Orts- und Verkehrszentrum. Die ausgewerteten Daten ergaben eine mittlere jährliche PM2.5-Feinstaubkonzentration von 11 bis 14 Millionstel Gramm je Kubikmeter Luft (µg/m3). Umgerechnet auf den von der EU verwandten Jahresgrenzwert für PM10 – das sind Luftpartikel kleiner 10 Millionstel Meter - von 40 µg/m3 entspricht das laut DWD etwa 20 µg/m3. „Die Luftqualität in den deutschen Kurorten ist überwiegend von ausgezeichneter Qualität. Sie entspricht damit nicht nur gesetzlichen Grenzwerten sondern wird auch den dort besonders hohen lufthygienischen Anforderungen gerecht“, so Dr. Paul Becker, Projektverantwortlicher und Leiter der Abteilung Medizin-Meteorologie des DWD.

Die Messungen des Deutschen Wetterdienstes liefern den deutschen Heilbädern und Kurorten wichtige Hinweise über die Feinstaubquellen vor Ort und was man dagegen tun kann. So sei klar erkennbar, dass der Verkehr vor Ort eine der wichtigsten Feinstaubquellen sei. Auch der entscheidende Einfluss einer guten Durchlüftung des Stadtgebietes auf die Feinstaubkonzentration konnte nachgewiesen werden.

Erstmals Feinstaubrichtwerte für Kurorte

Auf der Grundlage dieses amtlichen Messprojekts hat der Deutsche Wetterdienst nun Vorschläge für Feinstaubrichtwerte in Kurorten erarbeitet. Diese Vorschläge durchlaufen zur Zeit die an der Anerkennung und Überprüfung von Kurorten beteiligten Institutionen und Gremien. Der Tagesgrenzwert der EU von 50 µg/m3 für PM10 darf nicht mehr als 35mal pro Jahr überschritten werden. Dies würde sechs Überschreitungen des Wochenmittels von 30 µg/m3 PM2.5 entsprechen. Die Ergebnisse des Messprojekts zeigen, dass nach den gemessenen Werten und den vorliegenden Vorschlägen es möglich ist, niedrigere Richtwerte festzulegen. Somit gewährleisten die deutschen Heilbäder und Kurorte eine der Erholung und Gesundung dienliche Luftqualität auf höchstem Niveau. Imke Vogt, Referat für Grundsatzfragen des Deutschen Heilbäderverbandes, betont: „Mit diesen ehrgeizigen Vorgaben setzen die deutschen Kurorte beim Umweltschutz wieder einen Meilenstein. Davon werden vor allem unsere gesundheitsbewussten Kurgäste profitieren.“

Ab 2008 will der DWD an seinen rund 20 Referenzstationen und in weiteren Kurorten die Feinstaubbelastung messen. Anhand dieser Daten können dann, so Becker, Ende des Jahrzehnts die jetzt vorgeschlagenen Richtwerte überprüft und wenn nötig angepasst werden.

Quelle: DWD

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