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PETA übt nach Affenausbruch scharfe Kritik an Zoo-Verantwortlichen

Archivmeldung vom 12.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Leidvolle Schimpansenhaltung in deutschen Zoos. Bild: PETA
Leidvolle Schimpansenhaltung in deutschen Zoos. Bild: PETA

Nachdem im Zoo Hannover Medienberichten zufolge gestern fünf Schimpansen aus ihrem Gehege ausgebrochen sind und ein Kind verletzten, wirft die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. den Zoo-Verantwortlichen grob fahrlässiges Verhalten vor und fordert die Stadt Hannover dazu auf, den Vorfall gründlich zu untersuchen. Erst vor wenigen Wochen war Schimpanse Toto aus seinem Gehege ausgebrochen.

PETA sieht in dem erneuten Ausbruch ein Beleg für die unzureichende Sicherheit im Gehege und die mangelhaften Haltungsbedingungen für die Schimpansen im Zoo Hannover, die jede sich bietende Möglichkeit nutzen, um aus ihrem engen Gefängnis zu entkommen. Die Organisation fordert ein Nachzucht- und Importverbot von Menschenaffen in Gefangenschaft, um die Haltung in Zoos mittelfristig auslaufen zu lassen.

„Schimpansen besitzen enorme Kräfte und sind Menschen gegenüber völlig unberechenbar. Allein ein Schimpanse kann einen Menschen verletzen oder töten, bei fünf ausgebrochenen Schimpansen hätte es zu einer Katastrophe kommen können“, sagt Diplom-Zoologe Peter Höffken, Kampagnenleiter bei PETA. „Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen mit Schimpansen in Gefangenschaft. Die Haltung der intelligenten Menschenaffen in Gefangenschaft muss endlich abgeschafft werden.“

Allein in diesem Jahr kam er mehrfach zu Ausbrüchen von gefährlichen Tieren aus deutschen Zoos. Außer Schimpanse Toto brach im März 2012 ein Gepard aus dem Kölner Zoo aus, im Tiergarten Nürnberg entkamen im Januar und Juni 2012 Geparden ihrem Gehege.

PETA spricht sich grundsätzlich gegen die Haltung von Tieren in Zoo-Gefangenschaft aus. Artwidrige Haltungsbedingungen und schwere Verhaltensstörungen sind eher die Regel als die Ausnahme. Die Besucher lernen nichts über die Bedürfnisse und Lebensverhältnisse von Tieren, wenn diese ihr Dasein in qualvoller, beengter Gefangenschaft fristen. PETA fordert, dass die Millionen an Steuergeldern, die derzeit für die Aufrechterhaltung der Zoobetriebe aufgebracht werden, in konkrete Projekte zum Schutz der letzten natürlichen Lebensräume der Tiere fließen sollten.

Quelle: PETA Deutschland e.V.

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