Wie Hans Acksteiner und Dr. Paul-Daniel Sindilariu die Aquakultur revolutionieren
Archivmeldung vom 27.07.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićMeere, Flüsse und Seen sind längst überfischt und die marine Aquakultur hat zu Recht keinen guten Ruf. Doch Fisch ist ein unverzichtbares Nahrungsmittel. Er enthält hochwertiges Eiweiß, lebensnotwendige Fettsäuren und wichtige Vitamine. Hans Acksteiner und Dr. Paul Sindilariu bauen Kreislaufanlagen für die Fischzucht an Land.
Sie haben die Deutsche Edelfisch DEG GmbH gegründet, um einen Beitrag zur biologisch nachhaltigen Fischzucht zu leisten. Wir haben uns bei ihnen erkundigt, wie die Sache funktioniert.
Es ist ein Dilemma. Wer auf Huhn, Schwein und Rind verzichtet, scheint im Fisch auch keine Alternative mehr zu finden. Die Bestände gehen zurück, Beifänge gefährden weitere Arten, Mikroplastik und Schwermetalle belasten die Gesundheit. Die marine Aquakultur hat ebenfalls verheerende Folgen. Da die Fische in großer Zahl in engen Netzgehegen im Meer gehalten werden, zerstören ihre Ausscheidungen das Ökosystem. Zudem werden Antibiotika ins Meer geschüttet, um Krankheiten unter den Fischen zu vermeiden. Die Folge sind Antibiotikaresistenzen, die auch die Menschen als Teil der Nahrungskette treffen. Das ist also das Problem. Aber wie sieht die Lösung aus? "Die Lösung liegt in der Indoor Aquakultur", sagt der Agrarwissenschaftler Dr. Paul-Daniel Sindilariu von der Deutschen Edelfisch GmbH. "Wir reden über Kreislaufanlagen, die in Hallen an Land gebaut werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist eine artgerechte Haltung, die ohne Medikamente und Chemikalien auskommt", ergänzt sein Geschäftspartner Hans Acksteiner.
Die Deutsche Edelfisch GmbH baut solche Kreislaufanlagen. Eine erste große Halle entsteht gerade in Mecklenburg-Vorpommern. Auf 7000 Quadratmetern sollen dort in sechs Zyklen 500 bis 700 Tonnen, also etwa 500.000 bis 700.000 Zander zu voller Größe heranwachsen, um dann in den Verkauf zu gehen. Das Kilo Zander-Filet wird gegenwärtig zu einem Preis von etwa 40 Euro gehandelt. Es ist also offenbar ein lohnendes Geschäft. "Die Kreislaufanlagen werden sich durchsetzen und damit ist die marine Aquakultur Geschichte", sagen die Experten. "Gleichzeitig besteht die Chance, dass die Fangquoten gekürzt werden und sich die Bestände in den offenen Gewässern erholen können. Indoor Aquakultur ist mit Sicherheit eine Investition in die Zukunft." Bei der Deutsche Edelfisch GmbH ist Hans Acksteiner für die geschäftlichen Aspekte zuständig, während Dr. Paul-Daniel Sindilariu die wissenschaftliche Expertise einbringt.
Wie Kreislaufanlagen für die Fischzucht funktionieren
Als Kreislaufanlage wird die Indoor Aquakultur bezeichnet, weil es einen geschlossenen Wasserkreislauf gibt. Das Wasser wird permanent umgewälzt und dabei mechanisch und biologisch gereinigt. Der Vorteil besteht darin, dass der Wasserverbrauch gering ausfällt und die Fische in sauberem Frischwasser aufwachsen. "Bei der Indoor Aquakultur sind die Fische komplett von der Umwelt getrennt", erklärt Dr. Paul-Daniel Sindilariu. "Das klingt zunächst seltsam, wenn man an Schafe oder Rinder denkt, die ja möglichst viel Zeit auf der Weide verbringen sollen. Bei Fischen ist das etwas anderes, weil wir die natürlichen Bedingungen sehr gut simulieren können." Zwar handle es sich hier um eine komplexe Angelegenheit, die natürlich noch weiterer Forschung bedarf, doch lasse sich anhand von Wachstum, Hormonspiegel und anderer Parameter feststellen, dass die Fische in den Becken ein stressfreies Leben führen. Das bestimme letztlich auch die Qualität des Fisches als Produkt.
Weshalb die Deutsche Edelfisch GmbH auf Zander setzt
Der Zander ist ein Raubfisch, der in langsam fließenden Gewässern vom Mündungsgebiet des Rheins bis rund um das kaspische Meer lebt. Die Bestände sind stark zurückgegangen, was einen Preisanstieg zur Folge hatte. Der Fisch ist in Deutschland wegen seines Geschmacks und des beinah grätenfreien Filets sehr beliebt, aber immer schwerer zu bekommen. "Wenn wir die Probleme unserer Umwelt und unserer Ernährung lösen wollen, müssen wir wirtschaftlich denken", betont Hans Acksteiner. "Ein Luftschloss bringt uns nicht weiter - man kann darin einfach nicht leben. Die Kreislaufanlagen beruhen auf einer aufwendigen Technik, die einen entsprechenden Kapitaleinsatz nötig macht. Wenn wir Investoren für die Indoor Aquakultur begeistern möchten, müssen wir ihnen eine hohe Rendite in Aussicht stellen. Das bedeutet konkret, dass wir auf teure Edelfische setzen und da kommt der Zander ins Spiel."
In Mecklenburg-Vorpommern bauen die Experten gerade eine große Kreislaufanlage. "Wenn wir aber die Lücke im Angebot beim Zander schließen wollen, brauchen wir 18 solcher Anlagen. Wir haben also noch einiges vor und es sollte uns auch gelingen. Die Zukunft des Fisches liegt an Land."
Sie interessieren sich für eine Investition in die Indoor Aquakultur der Deutschen Edelfisch GmbH? Kontaktieren Sie Hans Acksteiner und Dr. Paul-Daniel Sindilariu und lassen Sie sich ausführlich informieren.
Quelle: Hans Acksteiner (ots)