Mars: Wasserfluten entpuppen sich als Sandströme
Archivmeldung vom 21.11.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDunkle Furchen von einem halben bis fünf Meter Breite, die zudem noch im Sommer kommen und im Winter verschwinden – das sieht wohl nach Salzwasserfluten aus, dachten sich Mars-Forscher von der University of Arizona. Nun haben sie sich selbst eines Besseren belehrt, wie das Fachblatt „Nature Geoscience“ berichtet.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik"schreibt weiter: "Die Planetenforscher haben ihre eigenen Annahmen widerlegt, denn sie hatten nun die Möglichkeit, dreidimensionale Mars-Bilder unter die Lupe zu nehmen, die die Raumsonde MRO geschossen hatte.
„Wir haben festgestellt, dass diese dunklen Linien nicht mal auf den abfallenden Hängen fließen. Es sieht danach aus, dass es sich um das Produkt eines einzigartigen ‚wasserlosen‘ Vorgangs handelt, der nur auf dem Mars stattfindet“, sagte Dr. Alfred McEwen von der University of Arizona laut dem Blatt.
Es hat sich nun gezeigt, dass es diese Furchen nur auf sehr steilen Hängen gebe, ab einer Neigung von nicht weniger als 27 Grad. Erreichen die Furchen flachere Hänge, brechen sie unmittelbar ab – was nicht passieren dürfte, wäre es fließendes Wasser, wie die Zeitschrift schreibt.
Warum aber diese Furchen im Wechsel der Jahreszeiten auf dem Mars entstehen und wieder verschwinden – dafür haben die Wissenschaftler noch keine Erklärung. Eine Antwort auf diese Frage sei wohl erst zu finden, wenn die erste Mission auf dem roten Planeten landen und diese Erscheinung aus nächster Nähe untersuchen wird."
Quelle: Sputnik (Deutschland)