NRW: 200.000 Euro mehr für tierversuchsfreie Verfahren
Archivmeldung vom 17.01.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Centrum für Ersatzmethoden zum Tierversuch (CERST) wird in 2018 mit 500.000 Euro aus Landesmitteln gefördert und soll in ein landeseigenes Institut überführt werden. Das hat der Landtag von Nordrhein-Westfalen heute bei der Verabschiedung des Landeshaushalts 2018 beschlossen.
Das Plenum folgte damit dem Änderungsantrag von CDU und FDP zur Erhöhung der Förderung von CERST von 300.000 Euro auf 500.000 Euro. Der Haushalts- und Finanzausschuss hatte bereits am 11. Januar diesen Änderungsantrag mit den Stimmen aller Fraktionen angenommen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte begrüßt diese Fördermaßnahme ausdrücklich.
"Das Geld ist bei CERST perfekt angelegt. Professor Ellen Fritsche, Leiterin von CERST, ist eine international anerkannte Wissenschaftlerin, die mit ihrem Team tierversuchsfreie Methoden sehr erfolgreich bis zur Anwendungsreife entwickelt und – was ebenso wichtig ist –Studierende für tierversuchsfreie Techniken begeistert. Wir bedanken uns bei allen Fraktionen für den einstimmigen Beschluss und möchten insbesondere das Engagement der FDP hervorheben", so Dr. Christiane Baumgartl-Simons, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.
Ausgewiesenes Ziel der Förderungserhöhung ist auch, CERST in ein landeseignes Institut zu überführen. Bisher ist CERST als Projekt am Institut für Umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf angesiedelt. Durch die Überführung in ein landeseigenes Institut sollen die Möglichkeiten für weitere Kooperationen und der besseren Einwerbung von Drittmitteln erweitert werden. Im vergangenen Jahr konnte CERST bereits eine langfristige Kooperation mit Bayer eingehen.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit 2007 für ein Centrum zur Entwicklung von tierversuchsfreien Methoden in NRW ein. Unter der Rot-Grünen Landesregierung wurde CERST 2015 eingeführt. „Damals konnten wir CDU und FDP von der Notwendigkeit der tierversuchsfreien Forschung nicht überzeugen. Umso so größer ist heute unsere Freude über die Initiative der Regierungsfraktionen CDU und insbesondere FDP“, schließt Baumgartl-Simons. Die Erforschung neuer Methoden, um Tierversuche langfristig ersetzen zu können, ist nach Ansicht der Tierrechtsorganisation ein klares Bekenntnis, dass die Unterstützung im Parlament für dieses zentrale Zukunftsfeld auch unter der neuen, schwarz-gelben Mehrheit fortgeführt wird.
Quelle: Bundesverband Menschen für Tierrechte