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Feldhamster erwachen jetzt hungrig in ihrem Bett im Kornfeld

Archivmeldung vom 02.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vom Hungertod bedroht: der Feldhamster. Bild: "obs/Deutsche Wildtier Stiftung"
Vom Hungertod bedroht: der Feldhamster. Bild: "obs/Deutsche Wildtier Stiftung"

Wer lange schläft, nimmt ab. Das gilt jedenfalls für die Winterschläfer im Tierreich. Bei der Feldhamster-"Diät" purzeln die Pfunde gewaltig: Die kleinen Nager verlieren bis zu 30 Prozent ihres Körpergewichtes. Jetzt im Mai sind die Fettdepots des Körpers aufgebraucht, die Vorräte zwei Meter unterm Acker längst weggefuttert. Bevor der erste Feldhamsternachwuchs geboren wird, muss "Mama" Hamster kräftig zulegen. Die Devise lautet deshalb jetzt: futtern, futtern, futtern!

Feldhamster sind in Deutschland extrem selten und stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Säugetiere ganz weit oben. "Jahr für Jahr im Frühling wird das Ausmaß des ganzen Dramas deutlich", sagt Peer Cyriacks, Feldhamsterexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. "Viele Feldhamster wachen nicht aus dem Winterschlaf auf, denn sie sind in ihrem Bau schlicht verhungert. Der Grund: Sie konnten im Herbst nicht genug Vorräte sammeln." Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, die industrielle Feldbewirtschaftung mit ihrem Einsatz von Chemie und das schnelle Umpflügen nach der Ernte, können Feldhamster kaum noch Ähren- und Körnerreste für den Wintervorrat anlegen. "Das bedeutet ihren sicheren Tod", sagt Cyriacks. In Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stehen Feldhamster unmittelbar vor dem Aussterben - es gibt nur noch wenig hundert Tiere dort.

Deshalb unterstützt die Deutsche Wildtier Stiftung ein Projekt zum Schutz des Feldhamsters. Landwirte erhalten von der Deutschen Wildtier Stiftung einen finanziellen Ausgleich dafür, wenn sie einen Teil ihrer Flächen hamsterfreundlich bewirtschaften und Pflanzen wie Luzerne anbauen, die dem Hamster nahrhaftes Futter bieten. Wenn die Landwirte Getreidestreifen so lange stehen lassen, bis sich die Tiere zum Winterschlaf zurückgezogen haben, können die Feldhamster die benötigten zwei Kilogramm Getreide für ihre Speisekammer unter dem Acker sammeln. "Patenschaften für den Feldhamster machen dieses Projekt möglich", sagt Peer Cyriacks. Feldhamster-Paten sichern so das Überleben der Nager - damit sie auch im nächsten Frühjahr wieder aus dem Winterschlaf erwachen.

Mehr Infos unter: www.deutschewildtierstiftung.de

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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