Forscher in Australien gehen auf Gründe ein: Warum attackieren Haie Menschen?
Archivmeldung vom 18.02.2022
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Freigeschaltet durch Anja SchmittNeue Hai-Sichtmodelle zeigen, dass es sich bei vielen Bissen durch Weiße Haie um eine Verwechslung handeln kann, da surfende und schwimmende Menschen an der Meeresoberfläche Robben und Seelöwen sehr ähnlich sind. Das geht aus einer Studie der Forscher der Macquarie University in Sydney hervor.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "SNA News" schreibt weiter: "Die weltweit erste Forschungsarbeit, bei der ein simuliertes „Hai-Sichtmodell” an den Schwimmmustern von Menschen, Robben und Seelöwen getestet wurde, bestätigt die Theorie, dass es sich um eine Verwechslung handeln könnte, wenn Weiße Haie Menschen angreifen.
„Surfer sind die größte Risikogruppe für tödliche Haibisse, vor allem durch junge Weiße Haie“, sagt die Hauptautorin der Studie Dr. Laura Ryan.
Weiße Haie, zusammen mit Bullen- und Tigerhaien, seien für die meisten Angriffe auf Menschen verantwortlich, so die Studie.
"Wir haben herausgefunden, dass Surfer, Schwimmer und Flossentiere (Robben und Seelöwen) auf der Meeresoberfläche für einen Weißen Hai, der von unten nach oben schaut, gleich aussehen, weil diese Haie keine feinen Details oder Farben sehen können", sagt die Forscherin.
Ryan – die trotz ihrer Beschäftigung mit der Haibiss-Forschung eine begeisterte Surferin ist – sagt, dass diese Studie den Wissenschaftlern helfen werde, besser zu verstehen, warum bestimmte Haie Menschen beißen würden.
Wissenschaftler des Labors für Neurobiologie arbeiten nun an nicht-invasiven, auf Sehkraft basierenden Geräten, die Surfer und Schwimmer vor Haibissen schützen könnten.
Sie stellten auch fest, dass kleinere Surfbretter schwerer von Jungtieren zu unterscheiden seien, so dass sie eine verlockende Beute darstellen könnten.
Die meisten Haie sind wahrscheinlich völlig farbenblind, und der wichtigste visuelle Anhaltspunkt für Weiße Haie ist die Form der Silhouette, so dass Farben auf Boards und Neoprenanzügen den Eindruck der Haie von schwimmenden Menschen wahrscheinlich nicht verändern.
Obwohl das Risiko eines Haibisses sehr gering ist, ist Australien nach wie vor der tödlichste Hai-Spielplatz der Welt. Allein im Jahr 2020 wurden hier sechs der zehn weltweit verzeichneten unprovozierten tödlichen Haibegegnungen registriert.
Die Zahl der Haibisse hat in den letzten 20 Jahren zugenommen, und laut Ryan besteht für Surfer ein erhöhtes Risiko, da sie sich viel länger im Meer aufhalten als Schwimmer, oft in tieferem Wasser.
Haie können zwar gefährlich sein, sind aber auch vom Aussterben bedroht, und wenn man verstehen würde, warum es zu Haibissen komme, könnte man Wege finden, um sie zu verhindern, um sowohl die Menschen als auch die Haie zu schützen, so Ryan."
Quelle: SNA News (Deutschland)