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Gelbe Karte für Piratenfischer

Archivmeldung vom 10.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Die Philippinen und Papua Neuguinea müssen ihren Kampf gegen Piratenfischerei verstärken, wenn sie weiterhin Fisch nach Europa exportieren wollen. Der WWF begrüßt, dass die EU Kommission heute die beiden Fischereinationen formal verwarnt hat, ihren internationalen Verpflichtungen im Kampf gegen illegale und unregulierte Fischerei besser nachzukommen.

Catherine Zucco, Fischereiexpertin des WWF kommentiert: „Illegale Fischerei ist ein Milliardengeschäft und schädigt die Meere weltweit. Diese gelbe Karte gegen Piratenfischerei ist ein wichtiger Weckruf, um dafür zu sorgen, dass internationale Gesetze zum Schutz der Fischbestände von den philippinischen Behörden und Fangflotten auch befolgt werden". Sollte die Warnung der EU-Kommission weiterhin ignoriert werden, droht beiden Ländern ein vollständiger Importstopp für Fisch und Meeresfrüchte in die EU, wie er im März bereit gegen Kambodscha, Belize und Guinea ausgesprochen wurde.

Die Philippinen sind ein wichtiger Fischlieferant auch für den deutschen Markt. „Etwa ein Fünftel des Dosenthunfisch in Deutschland stammt aus philippinischer Fischerei und könnte von einem Handelsverbot betroffen sein“, so WWF-Expertin Zucco weiter. 14.000 – 18.000 Tonnen Thunfisch in Dosen importiert Deutschland jährlich aus den Philippinen, meist ist Bonito in den Produkten. In der konventionellen Fischerei auf Bonito wird viel Gelbflossen- und Großaugenthunfisch beigefangen. Die Bestände dieser beiden Arten sind in der Region einem hohem Fischereidruck ausgesetzt und stehen kurz vor der Überfischung.

Die EU ist der größte Fischimporteur der Welt. Obwohl nur Fisch mit Fangzertifikat aus Drittländern eingeführt werden darf, gelangen laut Studien jährlich etwa 500.000 Tonnen illegal gefangener Fisch mit einem Wert von 1,1 Milliarden Euro auf den europäischen Markt. „Das europäische Regelwerk ist ein wichtiger Schritt gegen Piratenfischerei, aber die Einfuhrkontrollen der einzelnen EU-Mitgliedstaaten müssen verbessert werden. Illegal gefangener Fisch gehört nicht auf unsere Teller“, fordert Catherine Zucco. Der WWF fordert auch die deutsche Bundesregierung auf, die Regeln effektiv umzusetzen und ausreichend Mittel zur Prüfung von Fischimporten bereitzustellen. 85 Prozent des in Deutschland verzehrten Fisch stammt nach WWF Angaben aus Importen.

Der Schaden durch illegale Fischerei beläuft sich weltweit auf bis zu 23,5 Milliarden Dollar jährlich und bedroht die Lebensgrundlage vieler Menschen gerade in ärmeren Staaten.

Quelle: WWF Deutschland

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