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Bootslärm stört Fische bei der Mahlzeit

Archivmeldung vom 09.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: WikimediaCC/Offermans
Bild: WikimediaCC/Offermans

Bootsgeräusche verwirren Fische, die gerade auf Nahrungssuche sind. Das berichten Forscher der Universität Bristol in der Online-Zeitschrift "PLoS". "Bisher sind Hörschäden und deutliche Verhaltensänderungen durch Stress infolge von Unterwasserlärm bekannt. Entscheidend sind jedoch auch die weniger auffälligen Folgen, die das Alltagsverhalten der Tiere auf gefährliche Weise beeinflussen können", erklärt Studienautorin Julia Purser.

Die Auswirkungen von Unterwasser-Lärm sind bisher bei Meeressäugern besser erforscht als bei Fischen. Über mehrere Hörorgane im Körperinneren sowie auch über das Seitenlinine-Organ nehmen Fische Schallwellen auf, wobei sie Frequenzen zwischen 30 und 1.000 Herz am besten wahrnehmen. Bei über 800 Fischarten weiß man heute, dass sie selbst Laute produzieren und diese in der Paarung, zur Orientierung oder als Schutz einsetzen.

Die englischen Biologen untersuchten dreistachelige Stichlinge, die sie per Unterwasser-Lautsprecher mit Rennboot-Lärm beschallten. Die Fische machten deutliche Fehler bei der Futtersuche: Sie gingen weniger gründlich vor, schnappten öfters daneben oder erwischten häufiger falsche Objekte als bei ruhiger Umgebung. Das trat sogar dann ein, wenn der Lärm nur zehn Sekunden dauerte. "So wie Lärm die Konzentration des Menschen speziell bei schwierigen Aufgaben raubt, scheint dies auch bei Fischen zu sein", so Purser.

Längere Mahlzeiten sind gefährlich

In freier Natur kommen den Fischen solche Fehler teuer zu stehen. Außer der Gefahr, das Falsche zu fressen, erhöht sich auch jene des Erwischtwerdens durch Räuber - denn die Fische sind bei Lärm deutlich länger damit beschäftigt, ihre benötigte Futtermenge zu sammeln. Da die Lärmverschmutzung in den Ozeanen ständig weiter ansteigt und Fische zu den wichtigsten Nahrungsmitteln zählen, drängen die Wissenschaftler darauf, dass das Problem noch besser erforscht wird.

Quelle: pressetext.redaktion Johannes Pernsteiner

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