Abstimmung zur EU-Tierversuchsrichtlinie vorrausichtlich morgen
Archivmeldung vom 04.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm Dienstag, dem 5. Mai 2009 wird das Europäische Parlament voraussichtlich über eine Erneuerung der Richtlinie zu Tierversuchen abstimmen - zum ersten Mal seit 23 Jahren.
Das Ergebnis dieser Abstimmung hat wesentliche Auswirkungen auf das Leben der 12 Millionen Tiere, die jährlich in der Europäischen Union für Tierversuche verwendet werden. Die abgeänderte Richtlinie legt fest, welchen Experimenten Versuchstiere in Zukunft ausgesetzt sind.
Im November 2008 legte die EU-Kommission nach einer langen Verzögerung endlich einen neuen Richtlinienentwurf vor. Seitdem haben das Europäische Parlament und die zuständigen Ausschüsse den Entwurf diskutiert. Leider hat der Agrarausschuss die Vorschläge der Kommission erheblich abgeschwächt. Die Industrien, die von Tierversuchen profitieren, haben zudem großen Druck ausgeübt, den Richtlinientext zum Schutz von Tieren noch weiter abzuschwächen. Nun haben die EU-Abgeordneten die Chance, für besseren Schutz, Transparenz und strengere Kontrollen zu stimmen.
"Diese Abstimmung im Plenum ist ein historischer Moment für Versuchstiere und für die Zukunft der öffentlichen Gesundheit", erklärt Dr. Marlene Wartenberg von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. "EU-Abgeordnete müssen das öffentliche Interesse an einem besseren Schutz für Versuchstiere erkennen und aktiv für stärkere Kontrollen eintreten. Die Politiker sollten diese Gelegenheit wahrnehmen, dem Druck der Tierversuchslobby entgegenzuhalten und für eine Verbesserung der Richtlinie stimmen".
VIER PFOTEN arbeitet gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen, um das bestmögliche Ergebnis für die Tiere bei diesem politischem Gesetzgebungsprozess zu erwirken.
Gemeinsam mit dem Dr. Hadwen Trust und der Humane Society International hat VIER PFOTEN eine virtuelle Online-Demonstration zum Europäischen Parlament organisiert. Tausende EU-Bürger haben sich in den knapp drei Wochen seit Beginn der Demonstration unter www.makeanimaltestinghistory.org registriert. Mit ihrer Registrierung und ihrer Teilnahme an der Demonstration treten diese Europäer für besseren Schutz von Versuchstieren ein. Die EU wird aufgefordert, moderne und zuverlässige Alternativen zu Tierversuchen zu fördern. Langfristig sollten diese Alternativen das unzuverlässige und veraltete System der Tierversuche ersetzen.
Quelle: VIER PFOTEN