ödp appelliert an EU-Agrarausschuss: Keine Gentechnik in der EU
Archivmeldung vom 15.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt„Die Gentechnik darf in Europa nicht noch mehr ausgeweitet werden!“ Diesen Appell richtet Cornelia Schmidt, stellvertretende Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp), an die Mitglieder des Agrarausschusses im Europäischen Parlament.
Der Agrarausschuss soll voraussichtlich noch in diesem Jahr über einen Antrag beraten, der die Ausweitung der Gentechnik in der EU vorsieht. Schmidt fordert die deutschen Mitglieder des Agrarausschusses in einem Brief auf, gegen den Antrag zu stimmen.
Im vorliegenden Antrag wird damit argumentiert, Gentechnik schaffe bis zu 20.000 neue Arbeitsplätze. Dazu Cornelia Schmidt: „Jedes Kind weiß, dass die arbeitsintensivste Landwirtschaft der ökologische Landbau ist. Das Argument der Arbeitsplätze wird gezielt von der Gentechnik-Lobby gestreut.“
Weiter schlagen die Antragsteller vor, die Genehmigungen für den Anbau gentechnisch veränderter Organismen zu beschleunigen und das Vorsorgeprinzip beiseite zu schieben. „Es ist skandalös, dass die Interessen der Lobbyisten höher als die Gesundheit der Bürger gestellt werden“, empört sich die stellvertretende ödp-Bundesvorsitzende. Schließlich lägen noch keine Langzeitforschungen über die Folgen genveränderter Nahrung beim Menschen vor.
Auch behaupten die Antragsteller, dass sich mit Hilfe der Gentechnik Hunger und Armut in der Welt beseitigen lasse. Schmidt weiß: „In Indien bringen sich jährlich tausende Bauern um, weil sie Missernten bei der genveränderten Baumwolle haben. Gentechnik bedeutet eher einen Fluch als einen Segen für die arme Bevölkerung.“
Zusammenfassend sagt Schmidt: „Über 80 Prozent der Bevölkerung lehnen gentechnisch veränderte Produkte ab. Die Abgeordneten des Agrarausschusses sollten mal darüber nachdenken, dass sie auch in ihrer Eigenschaft als Volksvertreter entscheiden.“
Die ödp-Politikerin appelliert an die Mitglieder der ödp, ihrem Unmut Luft zu machen und ebenfalls Briefe an die deutschen Mitglieder des Agrarausschusses zu schreiben.
Quelle: Pressemitteilung Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp)