Hendricks mahnt Einhaltung der deutschen Klimaziele an
Archivmeldung vom 23.05.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Streit um die geplante Abgabe auf Kohlekraftwerke hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die Einhaltung der deutschen Klimaziele angemahnt. "Kein Land kann bei internationalen Klimaverhandlungen glaubwürdig auftreten, wenn es zu Hause die Ziele nicht erreicht", sagte Hendricks der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.) mit Blick auf das bevorstehende G7-Treffen im bayerischen Elmau und den Weltklimagipfel Ende des Jahres in Paris.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte in dieser Woche neue Initiativen für den internationalen Klimaschutz angekündigt. In Deutschland soll der Ausstoß von Kohlendioxid bis 2020 um 40 Prozent sinken. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will dieses Ziel mit einer Abgabe auf Kohlekraftwerke erreichen, die bei Teilen der Unionsparteien auf Widerstand stößt. Merkel hat sich in dieser Frage bislang nicht öffentlich festgelegt.
Hendricks zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass es in Paris zu einer weltweiten Einigung kommen werde. "Wir werden einen alle Staaten umfassenden Klimavertrag bekommen - auch wenn er vielleicht anders aussieht, als es sich die Europäer früher vorgestellt haben", sagte sie der F.A.S.
Für Elmau verlangte sie das Bekenntnis zu einem völligen Verzicht auf Kohle, Öl und Gas. "Wir brauchen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts eine klimaneutrale Weltwirtschaft", betonte sie. "Die reichen G7-Staaten sollten mit gutem Beispiel vorangehen und schon früher auf fossile Brennstoffe verzichten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur