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Robo-Helfer soll Rätsel um Fukushima-Lecks lösen

Archivmeldung vom 16.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
"Todeszone" in Fukushima: bleibt ohne Roboter unzugänglich. Bild: kurion.com
"Todeszone" in Fukushima: bleibt ohne Roboter unzugänglich. Bild: kurion.com

Drei Jahre nach der verheerenden Atomkatastrophe von Fukushima kämpfen die Expertenteams vor Ort immer noch mit dem beschädigten Kühlsystem. Vor allem Reaktor Nummer zwei, der aufgrund seiner hohen radioaktiven Verstrahlung großteils für Menschen unzugänglich ist, gibt weiterhin Rätsel auf. Um endgültig klären zu können, wo dort hochgradig verseuchtes Wasser in die Umwelt austreten kann, haben die japanischen Teams nun Roboterunterstützung aus den USA erhalten. Dort hat die kalifornische Firma Kurion extra für diese Zwecke einen speziellen "Robo-Helfer" entwickelt, der sich eines langen und äußerst starken mechanischen Arms bis zur Todeszone vorarbeiten und das genaue Problem feststellen soll.

"An einigen Orten ist die radioaktive Strahlung einfach viel zu stark, um Menschen hinschicken zu können", zitiert CNN Mayumi Yoshida, Sprecher des japanischen Kraftwerkbetreibers Tepco. Durch den Einsatz von Robotertechnologie habe man zwar einige Bereiche der Unglücksreaktoren erschließen können. "Wir haben aber noch immer keine Ahnung, wo genau das Kühlsystem undicht ist", so Yoshida. "Bisher weiß man lediglich aufgrund der Veränderung des Wasserspiegels, dass es ein Leck geben muss. Aber keiner weiß, wo genau es sich befindet", bestätigt Kurion-Chefingenieur Matt Cole. "Durch den Einsatz unserer Robotertechnologie werden wir dieses Mysterium endlich lüften können", ist der US-Spezialist überzeugt.

Spezielle Anforderungen

Der von Kurion in Colorado gefertigte Roboter wurde dabei von Anfang an speziell für den Einsatz in Fukushima entwickelt. So ist der künstliche Gehilfe, der von der Größe her in etwa einem Kühlschrank gleichkommt, mit einem extralangen mechanischen Arm mit einer Reichweite von bis zu 15 Fuß (rund 4,6 Meter) ausgestattet. Auch seine Leistung muss besondere Anforderungen erfüllen: maximal sollen sich 100 Pfund (rund 45 Kilogramm) damit anheben lassen. Als Werkzeuge hat er neben speziellen strahlengeschützten Videokameras auch eine Hochleistungsschere und einen Hochdruck-Wasserstrahler an Bord, der sogar Stahl problemlos durchschneiden kann.

"Das Gerät wurde so konstruiert, dass es durch die Türöffnungen der beschädigten Gebäude passt und sich auch an solchen Stellen aufbauen lässt, wo die radioaktive Verstrahlung einfach zu hoch ist", erläutert Cole. So soll der Roboter etwa durch ein Loch im Erdgeschoss des Reaktors Nummer zwei hinab in das Kellergeschoss reichen, wo die stündliche Strahlenbelastung laut Tepco-Angaben bereits um das Dutzendfache höher ist als die zugelassenen Grenzwerte für Menschen für ein ganzes Jahr vorsehen.

Maschine statt Mensch

Dass der Einsatz von Robotertechnologie gerade an Katastrophenschauplätzen wie Fukushima Sinn macht, wo der Mensch angesichts des enormen Gesundheitsrisikos keine Chance mehr hat, liegt auf der Hand. Schon im Oktober 2012 wurde bekannt, dass etwa die Firma iRobot derartige Maschinen für bestimmte Arbeiten im zerstörten Kernkraftwerk nach Japan geschickt hat. "Unser Gerät wurde Anfang Mai nach Japan ausgeliefert und wird seine Arbeit voraussichtlich bis Ende des Sommers aufnehmen", so Kurion-Ingenieur Cole.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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