Bundesländer planen Aufhebung des Käfigverbotes für Legehennen
Archivmeldung vom 06.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHeute startet die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN eine bundesweite Kampagne gegen die Aufhebung des Käfigverbotes. "Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit, bereiten einige Länder beispiellose Rückschritte bei der Haltung von Legehennen vor, die vermutlich schon ab 20. Februar 2006 im Agrarausschuss des Bundesrates beraten werden", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN.
Um hierüber die
Öffentlichkeit zu informieren, startet VIER PFOTEN heute in Hannover
eine Aktionstour durch die Landeshauptstädte. Unter dem Motto "Du
bist Deutschland" zeigt VIER PFOTEN ein Großplakat mit einer
geschundenen Legehenne und informiert die Verbraucher. Auf der neuen
Internetseite www.huehner-retter.de kann jeder aktiv werden und sich
bei den politischen Entscheidungsträgern gegen die Rückschritte beim
Schutz der Hühner aussprechen.
Unter Führung von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und
Mecklenburg-Vorpommern arbeiten einige Bundesländer mit Hochdruck an
der Abschaffung des Käfigverbotes. Unter dem verbalen Deckmantel
"Kleinvoliere" wollen die Länder klammheimlich ausgestaltete Käfige
einführen. Dabei soll auch der Ausstieg aus den herkömmlichen
Legebatterien um bis zu drei Jahre verschoben werden. "Werden diese
Pläne umgesetzt, beugen sich die Länder vollständig den
Wirtschaftsinteressen der Käfigbranche. Das Wohlergehen der Hennen
spielt keine Rolle mehr", sagt Marlene Wartenberg.
Die Länder wollen ihre Zustimmung zu EU-Vorgaben für die
Schweinehaltung vom Ausstieg aus dem Käfigverbot abhängig machen,
obwohl sie damit hohe Strafgelder aus Brüssel riskieren. Sollte die
Bundesregierung dem Ansinnen der Länder nachkommen, würde die SPD
darüber hinaus ihr Wahlversprechen, die Beibehaltung des
Käfigausstieges ab 2007, brechen. Schließlich unterlaufen die Länder
mit ihren Absichten den Koalitionsvertrag, der ausdrücklich einen
Bericht der EU-Kommission zur Legehennenhaltung abwarten will.
Mit dem Auftakt in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover
kritisiert VIER PFOTEN zwei der wichtigsten Unterstützer der
Käfigbranche, den Ministerpräsidenten Christian Wulff und
Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen. "Die
"Hühner-Retter-Kampagne" wird zeigen, dass sich Entscheidungen gegen
den Willen von mehr als 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger nicht
heimlich hinter verschlossenen Türen vorbereiten lassen", so
Wartenberg abschließend.
Nächste Stationen der VIER PFOTEN Aktionstour: 08.02.06 Kiel,
09.02.06 Schwerin.
Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN