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Nutztierrisse in den wolfreichsten Bundesländern rückläufig

Freigeschaltet am 10.03.2025 um 08:46 durch Mary Smith
Trotz hoher Wolfsdichte in Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen sind die Übergriffe auf Nutztiere zurückgegangen.
Trotz hoher Wolfsdichte in Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen sind die Übergriffe auf Nutztiere zurückgegangen.

Bildrechte: Wildtierschutz Deutschland e.V. Fotograf: Bundesamt für Naturschutz

In Deutschland lebten die meisten der 209 Wolfsrudel zuletzt (Monitoring-Jahr 2023/24) in Brandenburg (58), gefolgt von Niedersachsen (48) und Sachsen (37). Genau in diesen Bundesländern ist die Zahl der Nutztierschäden und der Risse - trotz leicht zunehmender Wolfsdichte und immer noch unzureichender Herdenschutzmaßnahmen - in den letzten drei Jahren rückläufig:

In Brandenburg hat die Zahl der Wölfe (ein Rudel hat ca. 8 Tiere) im Monitoring-Jahr 2023/24 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 430 auf 484 Tiere zugenommen (12,6 %). Gleichwohl ist die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere, bei denen der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen wurde, 2024 signifikant von 358 im Vorjahr auf 279 Rissereignisse zurückgegangen - ein Rückgang von 22 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit 2020. Etwa 90 Prozent der Risse betrafen Schafe und Ziegen, gefolgt von Rindern und Gehegewild (hauptsächlich Damwild). Nur bei 12 Prozent der Übergriffe waren die Weidetiere gemäß der vom Landesamt für Umwelt empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen geschützt.

Ein ähnliches Bild in Niedersachsen: Zunahme der Anzahl der Wölfe 2023/24 um 18 Prozent von 345 auf zuletzt 407 Tiere (2023/24). Auch hier ist die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere 2024 signifikant zurückgegangen, von ca. 300 Übergriffen im Jahr 2023 auf noch ca. 240 Übergriffe 2024.

In Sachsen ist die Anzahl der Wölfe im letzten Berichtszeitraum bis 2024 sogar um 6,2 Prozent zurückgegangen, von 322 auf 302 Wölfe. Ebenso die Rissereignisse: Wurden 2023 wurden noch 275 Übergriffe gemeldet, waren es 2024 nur noch 210.

"Es lässt sich festhalten, dass einerseits der Wolfsbestand in den wolfsreichsten Bundesländern Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen nur noch langsam wächst: Im letzten Berichtsjahr nur noch um 8,7 Prozent. Andererseits ist die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere erheblich rückläufig - und zwar ganz ohne (legale) jagdliche Eingriffe," so Lovis Kauertz, Wildtierschutz Deutschland. "Das lässt sich insbesondere auf zunehmende, wenn auch oft noch nicht ausreichende, Herdenschutzmaßnahmen zurückführen."

"Wer nach einem wie auch immer gearteten "aktiven Bestandsmanagement" ruft, versteht die Lebensweise von Wölfen nicht und ignoriert die rechtlichen Grundlagen dafür. Auch nach der Herabstufung des Schutzes in der Berner Konvention wird der Wolf zumindest so lange kein Objekt einer regulären Jagd sein, wie der nationale günstige Erhaltungszustand nicht gewährleistet ist. Davon sind wir in Deutschland weit entfernt," so Kauertz weiter.

Nur durch guten Herdenschutz ist ein Zusammenleben von Wolf und Weidewirtschaft möglich. Jagd kann den Herdenschutz nicht ersetzen, im Gegenteil: Herdenschutz funktioniert dort, wo stabile ungestörte Wolfsrudel leben, die es gelernt haben, dass Zäune weh tun. Diese Wölfe geben ihre Erfahrungen an ihre Nachkommen weiter und halten fremde Wölfe auf Distanz. Die "IG Herdenschutz plus Hund" in Sachsen-Anhalt zeigt, dass effizienter Herdenschutz möglich ist - ohne Jagd auf Wölfe: Seit sechs Jahren haben die beteiligten Weidetierhaltenden mit insgesamt etwa 25.000 Tieren keinen einzigen Riss zu vermelden.

Quellen: DBBW, LFU Brandenburg, Landesjägerschaft Niedersachsen, LFU Sachsen.

Quelle: Wildtierschutz Deutschland e.V. (ots)

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