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Adieu Sommer: Die ersten Zugvögel machen den Abflug

Archivmeldung vom 01.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mauersegler
Mauersegler

Foto: Keta
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Oh nein, bitte nicht! Die ersten Zugvögel machen sich für den Abflug in ihre Winterquartiere bereit. In dieser Woche starten die Mauersegler Richtung Südhalbkugel durch. Heißt das, der Sommer ist schon zu Ende…? „Sobald die Rufe dieser rastlosen Vielflieger nicht mehr zu hören sind, naht der Spätsommer“, sagt Michael Tetzlaff, Ornithologe der Deutschen Wildtier Stiftung.

Mauersegler gehören zu den Frühfliegern unter den Zugvögeln. Obwohl sie erst im Mai in Deutschland gelandet sind, gehen sie bereits Anfang August schon wieder auf die Reise nach Südafrika. Viele sind mit leichtem Gepäck am Start: Mauersegler werden mit winzigen GPS-Datenrucksäcken ausgestattet, damit Forscher nachvollziehen können, welche Route die Vögel genau nehmen.

Auch Feldlerchen machen sich vom Acker: Sie zählen ebenfalls zu den „Frühbuchern“ unter den Zugvögeln. Trauerseeschwalbe, Kiebitz, Wespenbussard, Nachtigall und Kuckuck bereiten sich erst in ein paar Wochen auf ihre Reise vor. Junge Mehl- und Rauchschwalben wurden von dem Ornithologen der Deutschen Wildtier Stiftung vor ihrem Abflug in die Winterquartiere beringt. „Mit Hilfe dieser Kennzeichnung, die die Vögel nicht beeinträchtigt, ist es möglich, sie später zu identifizieren und im nächsten Frühjahr festzustellen, ob sie zu uns zurückgekehrt sind“, erklärt Michael Tetzlaff.

Für die „Gruppenreisenden“ unter den Vielfliegern gibt es Sammelplätze, an denen sie sich zu gut organisierten Schwärmen zusammenschließen. Auf Wiesen und Äckern sammeln sich jetzt Kiebitze, Störche und Stare. „Wie auf ein geheimes Kommando beginnt dann über unseren Köpfen das faszinierende Spektakel und Milliarden Vögel gehen auf die Reise“, sagt Tetzlaff. Gemeinsam sind anstrengende Langstrecken leichter zu bewältigen. Ein beliebter „Traveller-Trick“ der Vögel: „Kräftige Tiere fliegen außen oder an der Spitze des Schwarms. Sind sie erschöpft, wird nach einer Weile innerhalb der Formation die Stellung gewechselt.“ Schwächere Tiere haben eine weniger anstrengende Position innerhalb des Schwarms.

Die Vögel flüchten übrigens nicht vor dem schlechten Sommerwetter: Insektenfresser wie Rohr- und Laubsänger, Grasmücken und Mehlschwalben finden nur im Frühjahr und Sommer in Deutschland genug Nahrung; sie würden im Winter verhungern. Deshalb machen sie sich auf die beschwerliche Reise.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

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