"Graphen-Rüstung" steigert Solarzellen-Leistung
Archivmeldung vom 08.07.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher am National Institute of Science and Technology (NIST) haben einen Weg gefunden, die Leistung von Perowskit-Solarzellen durch eine "Graphen-Rüstung" zu steigern. Damit haben sie mit der frühzeitigen Degradation eine der letzten Macken der günstigen und effektiven Technologie behoben.
Längere Haltbarkeit
"Graphen kann eine wirksame Diffusionsbarriere sein, wenn es mit metallischen Nanostrukturen kombiniert wird", notiert das Team in seinem Forschungsbericht. Es sorge nicht nur für eine längere Haltbarkeit, sondern auch für eine bessere Sammlung von Ladungen, die letztlich den nutzbaren Strom ausmachen.
Mit einer Folie aus Graphen trennen die Forscher die Elektrode auf Metallbasis und die Perowskit-Kristalle voneinander. So können Metallatome und Halogenid-Ionen nicht mehr umherwandern und die Funktion der Solarzelle beeinträchtigen. Die Elektrode besteht aus einem Kupferkristallgitter mit eingelagerten Polyimid-Partikeln, das mit einer Graphenfolie abgeschlossen wird. Diese Hybridelektrode hat eine hohe elektrische Leitfähigkeit, ist chemisch stabil und mechanisch sehr belastbar.
Hoher Wirkungsgrad
Normalerweise wählen Entwickler von Perowskit-Solarzellen Elektroden aus Indium-Titan-Oxid (ITO), weil dieses Material transparent ist, Licht also nahezu hindernisfrei passieren lässt. Abgesehen davon, dass dieses Material sehr teuer ist, zerbricht es leicht, weil es äußerst spröde ist. Zwischen ITO und Perowskit-Kristall dringen Metallatome und Halogenid-Ionen ein, die den Wirkungsgrad der Zelle schwächen.
Die neuartige Elektrode ermöglicht einen Wirkungsgrad von 16,4 Prozent. Das ist kaum weniger als bei einer ITO-Elektrode, die auf 17,5 Prozent kommt. Nach 100 Stunden hatte die Zelle mit Hybridelektrode gerade mal 2,5 Prozent ihrer Leistung eingebüßt. Zudem ist sie auch für tragbare Elektronik geeignet, die mechanisch stark belastet wird. Nach 5.000 Biegeversuchen hatte sie noch 94 Prozent ihrer Anfangsleistung.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens