Zoos fordern: Schluss mit Gleichmacherei - Alle Tiergärten wollen endlich wieder öffnen
Archivmeldung vom 02.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Verband der Zoologischen Gärten fordert vor der nächsten Beratung der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten ein Ende der Gleichmacherei. "Ich halte es für absolut enttäuschend und unverständlich, wenn wir laut Vorlage für die morgige Runde weiterhin mit dem Einzelhandel und den Museen in einen Topf geworfen werden", sagt Prof. Jörg Junhold, Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten.
Junhold weiter: "Wie will man denn begründen, dass in unseren Freiluftanlagen, zu denen wir den Zugang streng regulieren können, angeblich dieselbe Ansteckungsgefahr wie in Geschäften oder Einkaufszentren herrscht? Das entbehrt doch jeder fachlichen Grundlage." Die Zoos bieten sichere Bewegungsräume für Familien unter freiem Himmel. "Einen Ausflugstourismus in geöffnete Läden und Märkte aufgrund mangelnder Alternativen kann wirklich niemand wollen."
Nach dem heutigen Bekanntwerden der Vorlage für die Runde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Länderchefs wurde auch Kritik an der Ungleichbehandlung in den verschiedenen Bundesländern laut. "Jetzt sollen tatsächlich bundesweit einheitlich alle Blumenläden, Buchhandlungen und Gartenmärkte aufmachen, aber bei den Zoos soll der bestehende Flickenteppich zementiert werden?", sagt Junhold. "Vielleicht ist es nachvollziehbar, dass diese Maßnahme auf relativ wenig Verständnis bei uns stoßen wird, denn inzwischen haben fast die Hälfte aller Bundesländer ihre Zoos wieder öffnen lassen beziehungsweise hatten sie nie geschlossen." Dazu zählen Berlin, Sachsen-Anhalt und das Saarland, die ihre zoologischen Einrichtungen seit dem späten Frühling 2020 kontinuierlich offengehalten hatten; in Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern durften die Zoos vor wenigen Tagen öffnen beziehungsweise stehen Anfang kommender Woche vor diesem Schritt. Die Zoos sind vorbereitet und der soziale Druck in den heimischen vier Wänden ist enorm.
Bereits
mehrfach hatten die organisierten Zoos des Verbandes der Zoologischen
Gärten (VdZ) auf die pandemiebedingten Schwierigkeiten hingewiesen, die
die bei vielen Mitgliedern nunmehr vier Monate andauernde Schließung
verursachen. "Anders als in anderen Branchen können wir unsere Zoos eben
nicht 'runterfahren': Die Tiere müssen weiterhin vollumfänglich durch
Pfleger und Veterinäre versorgt werden, ihre Unterkünfte geheizt und
gesäubert werden", sagt der VdZ-Geschäftsführer Volker Homes. "Das
heißt, dass wir bei annähernd gleichbleibenden Kosten mit keinerlei
Einnahmen auskommen sollen. Und Homeoffice mit Löwe ist nun mal keine
Lösung."
Quelle: Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) (ots)