Uni forscht für gesündere Gewässer
Archivmeldung vom 15.06.2016
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDas Land Mecklenburg-Vorpommern fördert im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern (EPLR MV 2014 – 2020) die Zusammenarbeit der operationellen Gruppe „DRAINFIT“ mit einem Gesamtvolumen von etwa 650 000 Euro.
Vor dem aktuellen Hintergrund der Belastung der Grundwasserkörper sowie der Fließ-, Stand- und Küstengewässer durch erhöhte Nährstoffeinträge (Nitrat, Phosphat) arbeiten die Partner aus Forschung (Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät sowie Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei), Praxis (Landwirtschaftsbetrieb Müller & Mundt GbR) und Unternehmensberatung (LMS Agrarberatung GmbH) gemeinsam an neuen und innovativen Strategien zur Minderung der Nährstoffeinträge für drainierte landwirtschaftlich genutzte Flächen. Hierbei sollen während der insgesamt vierjährigen Projektlaufzeit sowohl wasserseitige (Kombination von kontrollierter Drainung und reaktivem Graben) als auch acker- und pflanzenbauliche Maßnahmen erprobt und ausgewertet werden. Die Uni hat dabei den Hut für den entscheidenden Versuch auf.
„Die Konzeption und Umsetzung eines reaktiven Grabens auf einer landwirtschaftlich genutzten, drainierten Fläche ist als neuartige und vielversprechende Maßnahme ein Schwerpunkt des Innovationsprojekts“, sagt Professor Bernd Lennartz. Durch sogenannte kontrollierte Drainung wird der Drainwasserabfluss reguliert, die Verweilzeit des Wassers im Boden und folglich der Abbau von Nährstoffen (Denitrifikation) erhöht. Dieser Denitrifikationsprozess wird durch Einleiten des Drainagewassers in den reaktiven Graben unterstützt. Durch mikrobielle Prozesse an organischem Füllmaterial (Holzhackschnitzel) erfolgt der Abbau von Nitrat und somit ein verminderter Nährstoffeintrag ins Oberflächenwasser.
Dazu Landwirtschaftsminister Till Backhaus: „Nährstoffausträge aus Agrarflächen spielen im landwirtschaftlich geprägten Mecklenburg-Vorpommern eine besondere Rolle“. Hier setze das Projekt „Drainfit“ an, in dem die Projektpartner in einem landwirtschaftlichen Unternehmen Strategien entwickeln, um die Austräge von dränierten Flächen zu reduzieren. „Ich erhoffe mir von diesem Projekt Ansätze, die dann auch in vielen anderen Landwirtschaftsbetrieben umgesetzt werden können“, sagt der Minister. „Auf diese Weise können wir flächendeckende Effekte erzielen und die Oberflächengewässer und das Grundwasser für nachfolgende Generationen schützen und verbessern“. Auch sei das Projekt Ausdruck für die enge Zusammenarbeit zwischen Land- und Wasserwirtschaft.“ Es zeigt, dass es möglich ist, Gewässer zu schützen und dabei den Anforderungen an eine nachhaltige wettbewerbsfähige Landwirtschaft gerecht zu werden“, so Backhaus.
Quelle: Universität Rostock (idw)