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Verdacht auf Tierquälerei in Milchviehbetrieb in der Uckermark

Freigeschaltet am 25.04.2025 um 06:51 durch Sanjo Babić
Verwesende Kühe (Symbolbild)
Verwesende Kühe (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hat nach den Vorwürfen wegen des Verdachts der Tierquälerei in einem der größten Milchviehbetriebe Brandenburgs strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Wie Oberstaatsanwalt Stefan Heidenreich der Redaktion rbb24 Recherche auf Anfrage mitteilte, geht es um §17 des Tierschutzgesetzes, wonach sich strafbar macht, wer einem Lebewesen grundlos erhebliche Schmerzen zufügt.

Der rbb hatte vor einigen Wochen Videoaufnahmen veröffentlicht, die zeigen, wie in dem Hof in der Uckermark kranke Milchkühe und Kälber geschlagen oder durch Metallgatter geworfen werden. Der Betreiber hatte damals bestätigt, dass die Videoaufnahmen Vorfälle in seinem Betrieb darstellen. In einem Interview sagte er außerdem, dass er seinen Mitarbeitern immer gesagt habe, "hier wird nie mit dem Stock eine Kuh getrieben." Eine persönliche Verantwortung hatte er zurückgewiesen. Jetzt wird gegen ihn und weitere Mitarbeiter ermittelt.

Zeugen wollen einzelne Personen identifiziert haben

Hintergrund ist eine Strafanzeige des Tierrechtsvereins ANINOVA e.V. Dem Verein waren rund 1.000 Stunden Videomaterial zugespielt worden, das mit versteckt angebrachten Kameras aufgezeichnet worden war. Auf den Videos ist zu sehen, wie Mitarbeitende Kühe mit Stöcken schlagen, Tiere treten und Kälber durch Futtergitter werfen.

Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA sagte der Redaktion rbb24 Recherche, dass sich inzwischen mehrere Menschen aus dem näheren Umfeld des Landwirts bei ihm gemeldet hätten, die einzelne Personen auf den Videos erkannt haben wollen. ANINOVA und dem rbb sind einige dieser Personen bekannt. Es geht dabei um eine Sequenz, auf der zu erkennen ist, wie mit einem spitzen Gegenstand auf eine verletzte Kuh eingestochen und ihr der Schwanz verdreht wird.

ANINOVA habe inzwischen auch Strafanzeige gegen den Betreiber gestellt, sagte Peifer dem rbb. Der Betreiber hatte gegenüber dem rbb bestritten, persönlich an den Tierquälereien teilgenommen zu haben. Eine schriftliche Antwort hat der rbb auf erneute Nachfrage zu den Vorwürfen nicht erhalten.

ANINOVA e.V. hat den Hofbetreiber nach eigenen Angaben bereits vor mehr als einer Woche mit den konkreten Videosequenzen konfrontiert. "Eine Antwort auf unsere Fragen haben wir nicht erhalten", so Peifer. Man habe nachgefragt, um welchen Gegenstand es sich bei dem Einstechen gehandelt haben könnte und warum Kühe derart misshandelt werden.

Auch das Veterinäramt erstattete Anzeige

Die brandenburgische Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt äußerte sich nach Veröffentlichung einiger besonders drastischer Szenen betroffen und sprach von "verstörenden Bildern." Auch das zuständige Veterinäramt in Prenzlau hatte sich nach Ansicht des Video-Materials "schockiert" gezeigt und selbst eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft eingereicht.

Laut Oberstaatsanwalt Stefan Heidenreich steht das Verfahren ganz am Anfang. Man rechne mit sehr "umfangreichen und aufwändigen" Ermittlungen. Im Falle einer Verurteilung droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)

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