Elfenbeinschmugglerringe in China aufgeflogen
Archivmeldung vom 07.11.2013
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserChinesische Behörden zerschlugen zwei Schmugglerringe, die für den illegalen Handel mit 12 Tonnen Elfenbein im Wert von ca. 74 Millionen Euro verantwortlich sind. Details einer groß angelegten Investigation wurden gestern bekannt gegeben. Die Untersuchung führte die Beamten zu einem lizensierten chinesischen Elfenbeinhändler, der neben dem legalen Geschäft in großem Stil auch illegal handelte. Mitglieder seiner Bande wurden im August mit fast 2000 Kilo Elfenbein verhaftet. Die zweite Gruppe soll Drahtzieher einer Ladung von 4,2 Tonnen illegalen Elfenbeins sein, die Ende 2012 beschlagnahmt wurde. Erst am 2. November konfiszierten Behörden in Tansania 706 Stoßzähne in dem Haus chinesischer Händler in Dar es Salaam.
„Es ist sehr gut, dass die chinesische Regierung den Kampf gegen den Elfenbeinhandel aufgenommen hat,“ so Grace Gabriel, Leiterin des IFAW-China. „Die Tatsache, dass die Behörden so viel Elfenbein finden, beweist allerdings, wie sehr die Wilderei inzwischen schon ausgeufert ist.“
Derzeit findet in Nairobi, Kenia, eine Konferenz von INTERPOL-UNEP (International Environmental Compliance and Enforcement Conference, ECEC) statt. Hunderte Minister aus aller Welt wollen eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung der wachsenden Umweltkriminalität entwickeln. IFAW-Präsident Azzedine Downes fordert auf der Konferenz die Repräsentanten auf, sich auf politischer Ebene für Maßnahmen gegen den Wildtierhandel einzusetzen. Ein effektives Mittel könnte die Einrichtung nationaler Task Forces zur Bekämpfung von Umweltverbrechen sein, wie sie auch von INTERPOL gefordert werden.
„Menschen weltweit sind entsetzt, dass organisierte Banden aus Profitgier Elefanten, Nashörner, Tiger und andere Wildtiere ausrotten,“ so Downes in Nairobi. „Die einzige Möglichkeit, dieses Verbrechen zu stoppen, ist das sofortige Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft.“
Quelle: IFAW - Internationaler Tierschutz-Fonds