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Minister Habeck verbietet das Töten hochschwangerer Kühe in Schleswig-Holstein

Archivmeldung vom 16.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: PETA Deutschland e.V.
Bild: PETA Deutschland e.V.

Erstes Bundesland reagiert auf Forderung für mehr Tierschutz in der Politik: Nachdem PETA Deutschland e.V. schon im vergangenen Jahr mit Briefen und einem Aktionsaufruf an die Agrarminister der Länder appellierte, das Schlachten schwangerer Tiere in ihrem Bundesland zu verbieten, reagierte nun Schleswig-Holsteins Minister Robert Habeck mit einem entsprechenden Landeskodex. Dieser untersagt das Töten von Kühen im letzten Schwangerschaftsdrittel. Die Tierrechtsorganisation dankt dem Minister in einem Schreiben für diesen ersten Schritt.

Gleichzeitig weist PETA darauf hin, dass das Verbot auf alle Tiere in jedem Schwangerschaftsstadium ausgedehnt werden sollte. Außerdem fordert die Tierrechtsorganisation alle weiteren Agrarminister auf, auch in ihrem Bundesland einen solchen Landeskodex in verschärfter Form einzuführen sowie die biovegane, also tierlose, Landwirtschaft zu fördern.

„Jeden Tag werden in deutschen Schlachthäusern rund 500 qualvoll erstickte Kälber aus den Leibern ihrer Mütter geschnitten und in den Müll geworfen“, so Lisa Wittmann, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Obwohl die Verantwortlichen aus Politik und Fleischbranche seit Jahren davon wissen, bleiben sie untätig. Das zeugt von lebensverachtender Gleichgültigkeit und rücksichtsloser Profitorientierung.“

Laut einer Studie ersticken hierzulande jedes Jahr 180.000 ungeborene Kälber in den Leibern ihrer Mütter, während diese im Schlachthaus getötet werden. [1] Bleibt Schleswig-Holstein das einzige Bundesland mit entsprechendem Tötungsverbot, besteht die Gefahr, dass dort ansässige Landwirte ihre schwangeren Kühe außerhalb der Landesgrenzen schlachten lassen, um die Vorschrift zu umgehen.

Nach einem entbehrungsreichen Leben sterben in deutschen Schlachthöfen jedes Jahr etwa 3,5 Millionen Rinder. Laut Bundesregierung sind über zehn Prozent der Tiere dabei nicht ausreichend betäubt und erleben den Schnitt durch ihre Kehle teilweise bei vollem Bewusstsein. In der Milchproduktion werden Kuhmutter und Kalb schon wenige Tage nach der Geburt voneinander getrennt – eine Tortur für die sensiblen Tiere, die normalerweise eine sehr enge Bindung pflegen. Die Kuh wird daraufhin erneut künstlich besamt. Erkrankt ein weibliches Rind während der Schwangerschaft, wird die Kuh in den Schlachthof transportiert, da eine Behandlung oftmals unrentabel für den Landwirt ist.

Menschen, die Tierleid verhindern möchten, sollten kein Geld für tierische Produkte ausgeben. Mit PETAs kostenlosem VeganStart-Programm gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, sondern jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten.

Die PETA-Petition gegen das Töten schwangerer Tiere kann hier unterzeichnet werden.

[1] Katharina Riehn et al: „Schlachtung gravider Rinder – Aspekte der Ethik und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes“. Tierärztl. Umschau 66, 391 – 405 (2011)

Quelle: PETA Deutschland e.V.

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