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Gasleck in der Nordsee: Sperrzone um Bohrinsel errichtet

Archivmeldung vom 28.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Total S.A. ist ein französisches Mineralölunternehmen mit Hauptsitz in Courbevoie. Bild: wikipedia.org
Die Total S.A. ist ein französisches Mineralölunternehmen mit Hauptsitz in Courbevoie. Bild: wikipedia.org

In der Nordsee ist ein Leck an der Plattform Elgin PUQ des Mineralölkonzerns Total aufgetreten. Bereits am Montag wurden alle 238 Arbeiter aus Sicherheitsgründen von der Plattform abgezogen, nun hat auch Shell zahlreiche Arbeiter von der nahe gelegenen Hans-Deul-Bohrinsel sowie von der Shearwater-Plattform in Sicherheit gebracht.

Wegen des Lecks an einem Bohrloch zur Gasförderung wurde eine Sperrzone um die Plattform Elgin PUQ errichtet. Schiffe müssen nun zwei, Flugzeuge drei Seemeilen Abstand halten, teilte die britische Küstenwache am Dienstag mit. Grundsätzlich bestehe die Gefahr einer Explosion. Der Konzern Total kündigte an, "alle Maßnahmen zu ergreifen", um das Leck zu finden und die Schäden zu minimieren.

Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt seien wesentlich geringer als bei austretendem Erdöl, hieß es weiter. Umweltschützer hingegen warnen vor dem Entstehen sogenannter Todeszonen im mit Gas versetzten Wasser, die das Ökosystem der Nordsee schädigen könnten.

An der Pariser Börse ist die Total-Aktie eingebrochen. Der Gaspreis stieg nach Bekanntwerden der Evakuierung der Elgin-Plattform an.

Grünen-Politikerin Höhn zeigt sich besorgt

Die Fraktionsvizechefin der Grünen im Bundestag, Bärbel Höhn, hat sich angesichts des Gaslecks in der Nordsee besorgt gezeigt. "Ich hoffe, dass man das Bohrloch schleunigst dicht bekommt", sagte Höhn "Handelsblatt-Online". "In der Nähe gibt es ein Bohrloch, aus dem nach einem Unfall seit 20 Jahren unkontrolliert Erdgas entweicht." Damals, im Jahr 1990, hatte die Firma Mobil Oil (heute Exxon Mobil) in der Nordsee 140 Kilometer vor der schottischen Küste nach Erdöl gebohrt. Am 20. November traf die Bohrung jedoch auf Gas statt auf Öl. Dabei kam es zu einem unkontrollierten Ausbruch. Seitdem treten dort an mehreren Stellen große Mengen Erdgas aus. Dieses im Meer verbleibende Gas soll ökologisch unbedenklich sein. Im aktuellen Fall der Bohrinsel "Elgin" des Betreibers Total strömt nach offiziellen Angaben unkontrolliert giftiges, hochexplosives Gas aus. An der Wasseroberfläche breitete sich demnach auch ein Ölfilm aus.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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