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Rund 1.600 Tier- und Pflanzenarten im Nationalpark Bayerischer Wald

Archivmeldung vom 16.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
© Rainer Pöhlmann
© Rainer Pöhlmann

Über 100 Experten für Flora und Fauna erforschten am Samstag das Artenvorkommen im Nationalpark Bayerischer Wald. Auf 20 Untersuchungsgebieten in dem mehr als 240 Quadratkilometer großen Gebiet dokumentierten sie dabei rund 1.600 Arten.

Außergewöhnliche Funde wurden bei den Pilzen gemacht. Als herausragend bezeichneten die Fachleute den Nachweis des Duftenden Feuerschwamms (Phellinus pouzarii), der an Totholz von 300 bis 400 Jahre alten Tannen lebt und in Deutschland nur im Bayerischen Wald zu finden ist. Bemerkenswert sind auch der Erstfund des Zweisporigen Büscheltintlings (Coprinus bisporus), der auf Wiesent-Dung gefunden wurde, und das Vorkommen des Heidelbeer-Kammpilzes (Phlibia centrifuga). Er findet sich nur in naturbelassenen Wäldern mit urwaldähnlichen Strukturen.

Insgesamt konnten ca. 70 Vogelarten nachgewiesen werden. Auch am GEO-Tag der Artenvielfalt wurde, wie zuletzt häufiger, der Steinadler (Aquila chrysaetos) gesichtet. Er kreiste im Grenzgebiet zum Nationalpark Sumava, was auf eine Ansiedlung in naher Zukunft hoffen lässt. Die günstigen Lebensbedingungen im Nationalpark durch die Vielzahl von Borkenkäferbäumen ermöglichten mehreren Experten, den Dreizehenspecht (Picoides tridactylus) zu beobachten. Jungvögel zeigten den Bruterfolg des Habichtskauzes (Strix uralensis) an, der innerhalb Deutschlands nur im Bayerischen Wald vorkommt.

Besonders hervorzuheben bei den Funden der Käfer sind der Rüsselkäfer (Hexarthrum duplicatum) - deutschlandweit vom Aussterben bedroht -, der Hochmoorläufer (Carabus menetries) und der zu der Gruppe der Blatthornkäfer gehörige Oxythyrea funesta. Der ursprünglich aus warmen Steppen stammende Käfer wurde jetzt erstmalig in bayerischen Hochlagen gefunden. Dies ist ein Hinweis auf regionale Klimaerwärmung.

Die Ergebnisse unterstreichen, dass der Nationalpark mit seinen unterschiedlichen Lebensräumen und seiner hohen Strukturvielfalt, die nach dem Motto "Natur Natur sein lassen" gefördert wird, für eine raue Bergwelt-Landschaft überraschend reich an Arten ist.

Quelle: GEO


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