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Erstmals Videoaufnahmen von brutaler Hühner-Ausstallung mit Fangmaschinen

Archivmeldung vom 12.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Brutale Ausstallung per Fangmaschine in Anlagen des Plukon-Konzerns. Bild: © PETA
Brutale Ausstallung per Fangmaschine in Anlagen des Plukon-Konzerns. Bild: © PETA

Brutale Fangmethoden: Im Rahmen einer umfangreichen Recherche konnte die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. erstmals eine Hühner-Ausstallung per Fangmaschine in einem Hühnermastbetrieb in Cappeln (Oldenburg) dokumentieren. Das Videomaterial aus Betrieben des Plukon-Konzerns zeigt, wie die riesigen Vorrichtungen, die gigantischen Staubsaugern ähneln, hunderte Tiere gleichzeitig über einen Fließband-Mechanismus einsammeln – ganz gleich, ob die Hühner schwach oder krank sind. Das hohe Tempo der Maschine verschreckt die Tiere, Arbeiter treiben sie mit Tritten zusammen.

Die PETA-Ermittler filmten verletzte und tote Hühner. Nach eigenen Angaben ist Plukon mit einem jährlichen Umsatz von über 1,2 Milliarden Euro einer der größten Akteure auf dem europäischen Geflügelmarkt. Rund 6,8 Millionen Hühner werden pro Woche für den Konzern getötet. Auf der firmeneigenen Homepage rühmt sich Plukon mit höchster Verantwortung für das Wohl der Tiere. PETA hat nun bei den Staatsanwaltschaften Verden/Aller und Oldenburg Strafanzeige gegen die Verantwortlichen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet. „Friki“, die bekannteste Marke des Konzerns, wird in Deutschland hauptsächlich bei Rewe, Lidl und Kaufland verkauft.

„In den Anlagen des Plukon-Konzerns werden die Hühner wie Müll in die Fangmaschinen aufgesaugt“, so Dr. Edmund Haferbeck, rechtlicher und wissenschaftlicher Berater von PETA Deutschland e.V. „Die Ausstallungsmethoden sind äußerst brutal. Nachdem die Tiere über das Fließband in Kisten katapultiert wurden, drücken Arbeiter die Behältnisse einfach zu – dabei können Flügel und Beine eingeklemmt werden und brechen.“

„Ausstallen“ bedeutet das Einfangen aller Hühner am Ende der Mastperiode, um die Tiere in Transportkisten zum Schlachthof zu fahren. Meist wird diese Aufgabe von niedrig bezahlten Lohnarbeitern per Hand übernommen – wobei mehrere Tiere gleichzeitig an den Füßen gepackt und kopfüber in die Kisten geworfen werden. Auch weil Tierrechtsorganisationen wie PETA diese Ausstallungsmethode immer wieder als tierquälerischen Akt entlarvt haben, hat die Tierindustrie mit Fangmaschinen eine Möglichkeit zum Einfangen der Tiere entwickelt, die seit einigen Jahren verstärkt eingesetzt wird. PETA beweist mit den aktuellen Aufnahmen jedoch, dass dieser Fangmechanismus allerdings nur eine wirtschaftlichere Art des Ausstallens darstellt, der dazu dient, Zeit und Arbeitskraft zu sparen – das Wohl der Tiere spielt beim Einsatz der riesigen Maschinen offensichtlich keine Rolle.

2012 wurden alleine in Deutschland fast 630 Millionen Hühner getötet. Möglich ist das mit Hilfe von Stallanlagen, in denen meist über 40.000 Tiere eingesperrt sind. Nach etwa 35-43 Tagen werden die Hühner zum Schlachthaus transportiert und die nächsten 40.000 Hühner eingestallt. Hühner in Biobetrieben haben zwar in der Regel etwas mehr Platz, doch kommen auch diese Tiere meist aus konventionellen Elterntierfarmen und sterben in den gleichen Schlachthäusern.

Wer Tierleid konsequent vermeiden möchte, sollte kein Geld für tierische Produkte ausgeben. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen VeganStart-Programm von PETA gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. Jedes Jahr werden in Deutschland über eine Milliarde Tiere für die Fleisch-, Milch- und Eierproduktion getötet.

Quelle: PETA Deutschland e.V.

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