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Netzagentur lehnt Kapazitätsprämien für fossile Kraftwerke ab

Archivmeldung vom 01.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Hans - Jürgen Distelkamp / pixelio.de
Bild: Hans - Jürgen Distelkamp / pixelio.de

Die Bundesnetzagentur lehnt Kapazitätsprämien für fossile Kraftwerke ab. "Ich warne vor Lösungen, mit denen neue Subventionen geschaffen werden", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, dem "Handelsblatt". Den derzeit diskutierten Modellen für Kapazitätsmärkte stehe er daher "sehr skeptisch gegenüber".

Nach Überzeugung Homanns ist auch ohne Kapazitätszahlungen die Versorgungssicherheit gewährleistet. "Wenn man den deutschen Kraftwerkspark betrachtet, kommt man zu dem Ergebnis, dass es aktuell insgesamt ausreichende Erzeugungskapazitäten gibt. Lediglich die regionale Verteilung ist ein Problem", sagte der Behördenchef. Im Süden und Südwesten seien die Erzeugungskapazitäten knapp, im Norden dagegen mehr als reichlich. "Wir reden also nicht über ein Kapazitätsproblem, sondern über ein Verteilungsproblem. Und dieses Problem lösen wir durch den Ausbau der Netze", sagte Homann.

Der Präsident der Netzagentur plädierte für eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). "Neue EEG-Anlagen müssen ihren Strom künftig verpflichtend direkt vermarkten. Dazu bekommen sie eine nach Erzeugungsarten differenzierte gleitende Marktprämie", skizzierte Homann seine Vorstellungen. Außerdem müssten die Bundesländer ihre Ausbauziele besser untereinander abstimmen. "Es kann nicht sein, dass der Norden massiv auf den Ausbau der Windkraft setzt, um den produzierten Strom in andere Bundesländer exportieren zu können, während der Süden gleichzeitig so viel Strom wie möglich selbst erzeugen möchte. Das passt nicht zusammen", sagte Homann.

Haseloff plädiert für Kohle als Energieträger

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will auf Kohle als Energieträger auch künftig nicht verzichten. "Die Energiewende wird nur gelingen mit einem Energiemix, der unsere Kohle als Energieträger langfristig berücksichtigt", sagte er der "Berliner Zeitung" mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen. Zudem sei eine "grundlegende Novelle" des Erneuerbare-Energien-Gesetzes nötig, "damit die Strompreise nicht weiter unverhältnismäßig ansteigen". Zum Erhalt der Industriearbeitsplätze müsse die Energiepolitik auf europäischer Ebene schließlich besser abgestimmt werden, so Haseloff. Und die Entlastung der energieintensiven Unternehmen müsse fortgeschrieben werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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