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Greenpeace dokumentiert mit Thermografie und Geigerzähler die Castor-Abfahrt

Archivmeldung vom 05.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Thermografiebild. Die Aufnahme zeigt die Wärmeentwicklung an der Außenseite der Castorbehälter. Bild: Greenpeace
Thermografiebild. Die Aufnahme zeigt die Wärmeentwicklung an der Außenseite der Castorbehälter. Bild: Greenpeace

Greenpeace-Aktivisten begleiten die aktuelle Abfahrt des Atommüll-Transportes von Frankreich nach Deutschland mit Thermografiebildern und akkustischen Strahlen-Messungen. Wärmeempflindliche Infrarotkameras stellen die Temperaturverteilung an den elf heißen Castoren dar. Die von den Spezialbehältern ausgehende radioaktive Strahlung machen Aktivisten zudem mit Geigerzählern über Lautsprecher hörbar. Der Atommüll-Transport hat den Verladebahnhof Valognes heute um 14:22 Uhr in Richtung Gorleben verlassen.

Im Vergleich zu den letzten Jahren zeigen die thermografischen Aufnahmen von Greenpeace, dass die Temperatur der Castorbehälter gestiegen ist. Der Temperaturanstieg erklärt sich aus der zunehmenden Anreicherung der Brennelemente mit Uran-235 und den damit verbundenen Abbränden mit höherer Radioaktivität. "Jeder einzelne dieser Castoren enthält so viel radioaktives Material, wie bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl freigesetzt wurde", sagt Thomas Breuer, Bereichsleiter für Klima- und Energiepolitik von Greenpeace Deutschland vor Ort. "Es ist unverantwortlich, diese tödliche Fracht nach Gorleben zu bringen. Der dortige Salzstock ist für ein atomares Endlager vollkommen ungeeignet, wie unter anderem die verschleierten Gasfunde beweisen. Der Asse Skandal darf sich in Gorleben nicht wiederholen."

Castoren ins baden-württembergische Philippsburg statt nach Gorleben

Greenpeace fordert, dass die Castorbehälter statt nach Gorleben ins grenznahe Zwischenlager am AKW Philippsburg gebracht werden. Dies würde Gorleben entlasten und außerdem dem Verursacher-Prinzip entsprechen. Denn der in La Hague (Frankreich) und Sellafield (Großbritanien) aufbereitete Atommüll stammt zu 53 Prozent aus den Atomkraftwerken in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.

"Die Atompolitik der Bundesregierung ist aus energiepolitischer Sicht unnötig, schädlich für Deutschland und gefährdet den sozialen Frieden", so Breuer. "Laufzeitverlängerungen und die Wiederaufnahme der Gorlebenerkundung treiben die Menschen zu tausenden auf die Straße. Bundeskanzlerin Merkel ist verantwortlich für alle Proteste, die in den nächsten Tagen und Jahren kommen werden. Greenpeace ruft zu einem massenhaften und friedlichen Protest gegen Atomkraft auf."

Quelle: Greenpeace e.V.

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