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Künstliches Weiß aus Schneekanonen hat seinen Preis

Archivmeldung vom 23.11.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Winterzeit ist Skifahrzeit, doch in vielen Wintersportorten geht der Schnee aus. In der Not setzen die Veranstalter auf Kunstschnee und richten damit in der sensiblen Bergwelt großen Schaden an, berichtet die Zeitschrift natur+kosmos in ihrer Dezemberausgabe.

Allein in Bayern hat sich die Fläche, die künstlich beschneit werden kann, in den letzten 15 Jahren mehr als verzehnfacht. Seit diesem Jahr wird es noch leichter, Schneekanonen zu installieren, weil die Vorschriften für ihre Genehmigung laxer geworden sind. Zudem dürfen die Kanonen jetzt zu jeder Tageszeit arbeiten. Ihr Lärm nimmt dem Bergwild dann auch noch die letzten Ruhephasen.

Sogar oberhalb der Baumgrenze dürfen sie künftig für künstliches Weiß sorgen. Dort aber reagieren Pflanzen besonders empfindlich auf den Eingriff. Manche Arten verschwinden von den künstlich beschneiten Flächen, die Erosion kann zunehmen.

Ein weiteres Problem ist der immense Energie- und Wasserverbrauch der Kanonen. Der Wasserbedarf, der sich alpenweit zu dem Verbrauch einer Millionenstadt summiert, wird oft aus Gebirgsbächen gedeckt. Für die Lebewesen in den Bächen wird dann das Wasser knapp. Umweltschützer, aber auch Vertreter der Tourismusbranche mahnen daher, die Wintersportorte sollten auf Alternativen zum alpinen Skisport setzen. Die Veranstalter könnten mehr für diejenigen Gäste tun, die in die Alpen zum Wandern und Entspannen kommen und eine intakte Bergwelt suchen.

Quelle: Pressemitteilung natur+kosmos

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