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Fluss in Kanada erhält erstmals Persönlichkeitsrechte

Archivmeldung vom 24.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Magpie Fluß (französisch Rivière Magpie)
Magpie Fluß (französisch Rivière Magpie)

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Muteshekau-shipu-Allianz hat heute bekannt gegeben, dass der Rivière Magpie mittels zweier paralleler Beschlüsse durch den Innu-Rat von Ekuanitshit und die Grafschaftsgemeinde Minganie (RCM) als Rechtsperson anerkannt worden ist. Dem Fluss werden somit neun Rechte zuteil und er erhält potenzielle Beschützer, die in erster Linie dafür verantwortlich sind, dass seine Rechte respektiert werden. Dies ist der erste derartige Fall in Kanada.

Die Ankündigung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Internationalen Beobachtungsstelle für Naturrechte (IORN) im kanadischen Montreal, die die Beschlüsse in Zusammenarbeit mit der Allianz erarbeitet hatte. Die beiden Beschlüsse, die jeweils mehr als zehn Seiten umfassen und voller Referenzangaben sind, stützen sich auf mehrere Rechtsgrundlagen im kanadischen und internationalen Recht und sollen den Schutz des Flusses gewährleisten.

Die Initiative ist Teil einer weltweiten Bewegung, die besonders in Neuseeland, den USA und Ecuador aktiv ist und sich für die Rechte der Natur einsetzt.

Der Rivière Magpie (Muteshekau-shipu in der Innu-Sprache) ist ein international bekannter Fluss mit fast 300 km Länge. Der Fluss ist weltweit für seine Stromschnellen und für Wildwasser-Expeditionen bekannt. Dazu hat vor allem das renommierte Magazin National Geographic beigetragen, das ihn zu zehn besten Flüssen der Welt für Wildwasser-Rafting zählt. Der Schutz des Flusses hat regionalen Konsens erhalten, aber der Plan, ihn zum Schutzgebiet zu erklären, wurde von dem staatlichen Unternehmen für Elektrizitätsversorgung, Hydro-Québec, aufgrund des Wasserkraftpotenzials der Wasserstraße jahrelang vereitelt.

Zitate:

"Die Anerkennung der Rechte der Natur gewinnt weltweit an Unterstützung, und Kanada schließt sich der Bewegung heute mit diesem ersten Fall an", so Yenny Vega Cardenas, Präsidentin der IORN. "Der Rivière Magpie war dank des Konsenses für seinen Schutz seitens aller beteiligten Akteure und dank seines internationalen Rufs ein perfekter Testfall."

"Die Menschen, die in der Nähe des Fluss leben, werden ihn von nun an bewachen", erklärte Jean-Charles Piétacho, Chef des Innu-Rates von Ekuanitshit. "Die Innu von Ekuanitshit waren schon immer die Beschützer des Nitassinan [der angestammten Heimat der Innu] und werden es dank der Anerkennung der Rechte des Muteshekau-shipu auch weiterhin sein."

"Diese Anerkennung trägt zum Schutz der Ökosysteme des Rivière Magpie bei und ermöglicht es unseren lokalen Gemeinschaften, ihre Freizeitaktivitäten und Bräuche anzubieten und zu erhalten", so Luc Noël, Präfekt der Grafschaftsgemeinde Minganie.

"Für uns ist es eine Möglichkeit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und nicht länger auf die Zustimmung der Quebecer Regierung und von Hydro-Quebec zu warten, um diesen einzigartigen Fluss zu schützen", erklärte Alain Branchaud, Geschäftsführer der Société pour la nature et les parcs (SNAP Québec). "Nachdem unsere Forderung bei der Regierung ein Jahr lang auf taube Ohren gestoßen ist, ist der Rivière Magpie jetzt als juristische Person geschützt."

Das Ziel der Muteshekau-shipu-Allianz ist es, den Rivière Magpie besser zu schützen und seine Rechte anzuerkennen. Dafür stützt sie sich auf die Bedeutung des Flusses für die Innu und die lokalen Gemeinschaften, auf seinen internationalen Ruf und auf sein außerordentliches Potenzial für den Freizeittourismus. Die Gründungsmitglieder der Muteshekau-shipu-Allianz sind der Innu-Rat von Ekuanitshit, die Grafschaftsgemeinde Minganie, SNAP Québec und die Association Eaux-Vives Minganie.

Quelle: Alliance Muteshekau-shipu (ots)

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