In 100 Tagen fällt die Entscheidung über kommerzielle Ausbeutung von Walen
Archivmeldung vom 23.02.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS startet heute ihre internationale Kampagne "Stopp Walfang Jetzt", um den Großangriff gegen Wale abzuwehren.
Die Walfangstaaten sowie jene Regierungen, welche für die
Legalisierung des kommerziellen Walfangs durch die zuständige
Internationale Walfangkommission (IWC) Position beziehen, befinden
sich seit 2006 das erste Mal (seit über 30 Jahren) in der Mehrheit.
Vergangene Woche trafen sich Vertreter dieser Staaten beim
sogenannten "Normalisierungstreffen der IWC", um in Vorbereitung auf
zwei Konferenzen in diesem Sommer eine Einheit zu signalisieren.
Zwischen dem 28. und 31.Mai entscheiden die IWC-Mitgliedsstaaten
in Anchorage (Alaska/USA) über den Fortbestand des kommerziellen
Walfangverbotes. Im Anschluss, vom 3. bis 15. Juni, tagen die
Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens in Den
Haag (Holland) - hier wird über den internationalen Handel mit
gefährdeten Tierarten entschieden. Ein Antrag Japans sieht vor, den
internationalen Handel mit Produkten aller jetzt geschützter Walarten
(u.a. Buckelwale, Finnwale, Pottwale und Blauwale) zu prüfen und
wieder einzuführen.
"Wir müssen die Öffentlichkeit über die bedrohliche Situation der
Wale aufklären und den Druck auf Regierungen verstärken, um zwei der
größten Errungenschaften der Artenschutzbewegung zu erhalten: das
kommerzielle Walfangverbot und das Verbot des internationalen Handels
mit Walprodukten. Dafür bleiben uns nur noch etwa 100 Tage Zeit" sagt
Nicolas Entrup, Geschäftsführer der WDCS in Deutschland.
Dänemark, das seit geraumer Zeit aktiv die Legalisierung des
kommerziellen Walfangs unterstützt, wird hier zum Zünglein an der
Waage. "Dänemarks Regierung agiert entgegen der mehrheitlichen
Meinung der dänischen Bevölkerung, die zu zwei Drittel kommerziellen
Walfang strikt ablehnt. Die deutsche Bundesregierung ist im Rahmen
der EU-Ratspräsidentschaft nun aufgefordert, ein Einlenken Dänemarks
zu erwirken", so Entrup. "Die Gefahr für Wale liegt in der
Legalisierung der scheinbar lukrativen Vermarktung von Walprodukten.
Eine Praktik, die über Jahrzehnte eine Walart nach der anderen an den
Rand der Ausrottung getrieben hat. Dies gilt es zu verhindern."
Selbst der aktuelle Brand auf der japanischen Nisshin Maru, dem
einzigen Lager-Schiff der japanischen Walfangflotte, räumt den Walen
keine Galgenfrist ein. Japan wird dieses Frühjahr mindestens einen
Teil der Waljagd im Nordpazifik starten.
Ein Schwerpunkt der WDCS liegt in der bundesweiten Teaser-Kampagne
"Ein unappetitliches Angebot", die von der renommierten Berliner
Werbeagentur Aimaq·Rapp·Stolle Berlin (ARS) pro bono konzipiert
wurde. Unterstützt wird die Kampagne von TownTalker Media AG, die
bundesweit 10.000 A1 Plakate platziert, sowie der Wall AG, die
mehrere hundert Werbeflächen im City Light Board-Format zur Verfügung
stellt.
Die WDCS bedankt sich bei den oben genannten Firmen für die
großzügige Hilfe und hofft auf eine breite Unterstützung der
Kampagne durch die Öffentlichkeit.
Die WDCS im Internet: "Stopp Walfang Jetzt": www.walfang.org (Hintergrundinformationen, Protestmöglichkeiten, Blog zur Kampagne) "Ein Unappetitliches Angebot": www.walfleisch.com (einschl. Protestmöglichkeit).
Quelle: Pressemitteilung WDCS Deutschland