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Neues LNG-Terminal vor Rügen soll größtes fossiles Projekt Europas werden: Deutsche Umwelthilfe warnt vor Gefährdung von Umwelt und Tourismus durch beispiellose Industrialisierung der Ostsee

Archivmeldung vom 13.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
LNG-Terminal Wilhelmshaven
LNG-Terminal Wilhelmshaven

Foto: Ra Boe / Wikipedia
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Vor der Küste Rügens soll das größte fossile Projekt Europas entstehen. Die Pläne für das neue LNG-Terminal hat das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern heute bekanntgegeben. Geplant sind eine Pipeline durch den Greifswalder Bodden sowie ein neues Offshore-Terminal für die Anlandung schwimmender Terminals für Flüssigerdgas (LNG) vor der Küste Rügens. In einer ersten Ausbaustufe soll das neue Offshore-Terminal schon im Herbst 2023 den Betrieb aufnehmen. Nach Abschluss einer zweiten Ausbaustufe bis Herbst 2024 soll es eine Kapazität zum Import von jährlich bis zu 38 Milliarden Kubikmeter Gas haben und wäre damit das aktuell größte fossile Projekt Europas. Die 38 Milliarden Kubikmeter Gas entsprechen rund 80 Millionen Tonnen CO2, wenn das Gas verbrannt wird. Die extrem klimaschädlichen Methan-Emissionen aus der Vorkette sind dabei noch nicht berücksichtigt. Im LNG-Beschleunigungsgesetz ist ein solches Offshore-Terminal vor Rügen nicht vorgesehen.

Die Pläne kommentiert Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die Pläne für das neue Offshore-Terminal vor Rügen sind völlig überdimensioniert. Die geplanten Kapazitäten sind auch gemessen an den Projekten in Wilhelmshaven oder Brunsbüttel gigantisch. Dort haben die Terminalschiffe eine Kapazität von lediglich fünf bis 7,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Noch dazu gibt es für das Projekt überhaupt keine Rechtsgrundlage. Im LNG-Beschleunigungsgesetz ist lediglich der Standort Lubmin genannt, von einer Ausweitung auf die Küste vor Rügen ist dort nicht die Rede. Der Bau des Offshore-Terminals wäre eine beispiellose Industrialisierung der Ostsee. Und dies in einem sowohl naturschutzfachlich als auch touristisch besonders sensiblen Gebiet. Kaum vorstellbar, dass vor einer solchen Industrieanlage noch Tourismus möglich ist. Eine hohe Belastung für Vögel und den Naturraum ergibt sich nicht nur aus dem Betrieb des Terminals, sondern auch durch die notwendigen umfangreichen Bauarbeiten. Dies gilt insbesondere für den Bau einer Offshore-Pipeline durch den besonders sensiblen Greifswalder Bodden. Hier drohen immense Schäden an ökologisch einmaligen Lebensräumen. Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um diese gigantische Industrieanlage vor Rügen zu stoppen."

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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