Maulwurf-Wünsche: Liebe, Larven, Lebensraum
Archivmeldung vom 28.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Jahreswechsel steht bevor; jetzt ist die Zeit für Neujahrswünsche. Die Deutsche Wildtier Stiftung gibt heimischen Wildtieren eine Stimme und verrät, was das Tier des Jahres 2020, der Europäische Maulwurf, sich wünscht. Seine Wünsche lassen sich in drei Worten zusammenfassen: Liebe, Larven, Lebensraum!
Wunsch 1: Liebe und Verständnis
Das wünscht sich Talpa europaea vor allem von Gärtnern und Landwirten. Noch immer gibt es Menschen, die - obwohl es streng verboten ist - Gifte und Gas einsetzen, um dem nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützten "Tier des Jahres 2020" den Garaus zu machen. Bei Zuwiderhandlung drohen Geldstrafen bis zu 50.000 Euro. "Die Erdaufwürfe, die der Maulwurf beim Graben seiner Stollen hinterlässt, werden auf Grünland und in Gärten als Ärgernis empfunden. Dabei sind sie ein Zeichen intakter Natur und eines gesunden Ökosystems", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.
Wunsch 2: Leckere Larven
Als Vegetarier ist der Maulwurf nicht auf die Welt gekommen: Er mag am liebsten Regenwürmer, Insekten und fette Larven. Da die Fortbewegung im Boden außerordentlich kräftezehrend ist, benötigt er reichlich Kraft-Nahrung. Am Tag frisst er die Menge Insekten, die ungefähr seinem eigenen Körpergewicht entspricht. Bei einem maximalen Mageninhalt von zehn Gramm sind alle drei bis vier Stunden ausgedehnte Beutezüge notwendig. Ist der Boden versiegelt, schrumpft auch die Anzahl der Insekten. Gifte im Erdboden vernichten seine fleischliche Nahrung und damit seine Lebensgrundlage. Er muss hungern.
Wunsch 3: Mehr Lebensraum
Das Tunnelsystem des kleinen, kraftvollen Muskelpakets ist ein ausgeklügeltes Labyrinth. Rund 50 Zentimeter unter dem Erdboden versteckt, erstrecken sich die Maulwurfstollen auf einer Fläche bis zu 5000 Quadratmetern. Die Gänge werden oft von Generation zu Generation genutzt. So entsteht dann ein weit verzweigtes Tunnelsystem. Das Tier des Jahres 2020 bevorzugt lockere, fruchtbare und frostsichere Böden. "In Zeiten intensiver Landwirtschaft, aufgeräumten Gärten und allerorts zugepflasterter und versiegelter Flächen findet der Maulwurf diese hierzulande immer seltener", so die Expertin der Deutschen Wildtier Stiftung.
Die Deutsche Wildtier Stiftung hofft, dass sich die Wünsche des Tier des Jahres 2020 erfüllen und wünscht Ihnen einen GUTEN RUTSCH!
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)