Video-Analyse stellt klar: "Walfang ist niemals human"
Archivmeldung vom 21.06.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlAchtzig Prozent der Wale, die japanische Walfänger harpunieren, sind nicht sofort tot. Zwischen zehn und 35 Minuten dauert ihr Todeskampf, und es gibt eindeutige Belege dafür, in welchem Ausmaß sie in dieser Zeit leiden müssen.
Dies ist das Ergebnis einer Analyse von aktuellem Video-Material.
Es widerspricht der japanischen Erklärung, die großen Meeressäuger
würden auf humane Weise gefangen und getötet. Der australische
Umweltminister Ian Campbell stellte den Untersuchungsbericht
anlässlich der 58. Jahreskonferenz der Internationalen
Walfang-Kommission (IWC) in St. Kitts/Karibik vor.
"Die Tötungsmethoden, die Japan im Namen der Wissenschaft anwendet, wühlen jeden auf, der den Report liest," so Campbell. Autoren sind die Wissenschaftler Russell Leaper und Vassili Papastavrou vom IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) sowie Nick Gales, wissenschaftlicher Berater der australischen Regierung. Das Video-Material stammt von der letzten Greenpeace-Aktion im Südpazifik.
Es belegt auch, dass Wale dadurch zu Tode kommen, dass die
Walfänger sie ersticken, indem sie die Fluke hoch aus dem Wasser
ziehen und damit den Kopfteil mit den Blaslöchern unter Wasser
drücken. Außerdem zeigt es Wale, die noch lebend auf das
Walfangschiff gezogen werden, mit der Harpune tief in ihrem Körper,
was unsägliche Schmerzen verursacht.
Inzwischen ist die 58. IWC-Konferenz, an der 66 Nationen
teilnahmen, zu Ende gegangen. Walfang-Befürworter mit Japan an der
Spitze setzten sich mit einer Deklaration durch, die ihre Position
beschreibt. Dabei halfen die neuen IWC-Mitglieder Kambodscha,
Marschall-Inseln, Mali, Gambia und Togo, die im Kielwasser der
Japaner liefen. Das Lager der Walfang-Gegner - hier gab es nur einen
Neuzugang durch Israel zu verzeichnen - konnte dennoch einige für den
Walschutz wichtige Beschlüsse durchsetzen.
Die nächste
IWC-Konferenz findet 2007 in Anchorage/Alaska statt.
Quelle: Pressemitteilung IFAW