Tierische Doku-Soap - Alle wollen die Störche sehn: Mehr als 100.000 Zugriffe auf die HSE-Storchen-Webcam
Archivmeldung vom 30.06.2010
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtVater, Mutter und drei wohlgeratene Kinder - so präsentiert sich die Storchenfamilie aus dem südhessischen Münster. Eine große Fangemeinde beobachtet die tierische Dokusoap im Internet. Eine Webcam überträgt das Treiben von Herrn und Frau Adebar samt Nachwuchs vom Nest in der Münsterer Kläranlage auf die Internetseite der HSE (www.hse.ag/storchencam). Seit Ende Februar wurde die Seite mehr als 105.000 Mal angeklickt.
Wer jetzt mit der Webcam einen Blick ins Netz wirft, kann die Störche mit etwas Glück beim An- oder Abflug beobachten. Denn die drei Jungstörche und ihre Eltern sind tagsüber auf den Wiesen der näheren Umgebung unterwegs. Die Großen bringen den Kleinen bei, was fressbar ist. Ein besonderer Leckerbissen sind Grashüpfer, die beim Mähen der Wiesen hochfliegen. Dabei müssen die Störche schneller sein als Milane und Turmfalken, denen die Grashüpfer ebenso gut schmecken. Abends kommen die Störche meistens ins Nest zurück oder sie schlafen auf Bäumen.
Bis Ende Juli, Anfang August bleibt die Storchenfamilie noch zusammen. Dann bringen die Eltern ihre drei Kinder zu einem Treffpunkt, an dem auch andere Jungvögel zusammenkommen. Die Störche werden dabei von einem Instinkt geleitet. Die Jungvögel machen sich dann gemeinsam auf den Weg in Richtung Gibraltar, von wo aus sie ins Winterquartier nach Westafrika fliegen. Die erwachsenen Störche bleiben noch etwa bis Ende August, bis ihr Federkleid sich nach der Mauser wieder vervollständigt hat, dann folgen sie ihren Kindern.
Bereits Ende Mai hat die deutsche Vogelschutzwarte zusammen mit dem Naturschutzbund (Nabu) die jungen Störche beringt. An ihrem rechten Fuß tragen die Münsterer Jungvögel jetzt einen kleinen Plastikring, damit man sie wieder erkennen kann.
Möglich wurde die Storchen-Webcam durch eine Kooperation der Gemeinde Münster und der HSE. An der Kläranlage steht ein von der HSE gestifteter ehemaliger Strommast mit einem Storchennest, das die Vögel seit dem Jahr 2000 nutzen. Betreut wird das Projekt vom Ornithologen Hans Ulrich (Nabu). Der Nabu hat in den vergangenen Jahren Nisthilfen geschaffen und ein Feuchtbiotop angelegt, das den Störchen ein reichhaltiges Nahrungsangebot bietet.
Quelle: HSE - HEAG Suedhessische Energie AG