Landesforst Sachsen-Anhalt steht vor der Pleite
Archivmeldung vom 29.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie massenhafte Vermehrung des Borkenkäfers in diesem Jahr, der in der Natur tote oder sterbende Bäume auffrist, wird für das Land jetzt auch zur finanziellen Belastung. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung. Sachsen-Anhalts Landesforstbetrieb steht demnach vor der Zahlungsunfähigkeit. Das Umweltministerium bestätigte der MZ, dem Unternehmen fehle Liquidität in Höhe von "zirka zwei bis drei Millionen Euro". Die Erträge aus dem Verkauf von Holz reichten nicht aus, um die Ausgaben zu decken.
Grund für den Liquiditätsengpass ist die Ungezieferplage in den Wäldern. Die Herbststürme vor einem Jahr und der Orkan Friederike im Januar hatten massenhaft Bäume umgestürzt und damit reichlich Futter für den Borkenkäfer bereitgestellt. In der langanhaltenden Trockenheit und Hitze des Sommers vermehrten sich die Tiere explosionsartig.
Der Chef des Landesforstbetriebs, Bernd Dost, spricht von einer Ausnahmesituation. Durch die große Menge an geerntetem Holz werde man ein Rekord-Ergebnis von 12 bis 14 Millionen Euro erzielen. Allerdings könne man das Holz wegen der niedrigen Preise aktuell nicht zu Geld machen, sondern müsse es lagern. "Dadurch fehlt uns Bares in der Kasse. Wir brauchen vom Land einen Vorschuss, aber wir zahlen den spätestens in einem halben Jahr zurück", sagte Dost.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)