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EU verbietet den Import von Wildvögeln

Archivmeldung vom 15.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Europäische Kommission hat am 11. Januar 2007 ein dauerhaftes Importverbot für Wildvögel in die EU beschlossen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung ist ein Gutachten der Europäischen Lebensmittelbehörde, in dem große Gesundheitsrisiken durch Wildvogelimporte betont werden.

Darüber hinaus bestätigt es massive Tierschutzprobleme, die aus dem internationalen Handel resultieren. "Mit dieser Entscheidung rettet die Europäische Kommission Millionen von Vögeln das Leben und erfüllt eine wichtige Forderung aus unserem aktuellen EU-Memorandum," erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. Fang, Transport und Haltung sind für Wildvögel mit erheblichen Leiden verbunden. Geschätzte 50 Prozent der gefangenen Tiere sterben noch in den Herkunftsländern vor dem Export.

Als Reaktion auf die Vogelgrippe hatte die Europäische Union im Oktober 2005 ein vorläufiges Einfuhrverbot erlassen, da der weltweite Wildvogelhandel als potentieller Risiko-Faktor identifiziert worden war. Funde geschmuggelter Wildvögel, die mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert waren, bestätigten die Vermutungen und führten zur Verhängung temporärer Import-Verbote. Bis dahin war die EU mit knapp 87 Prozent der weltweit erfassten Wildvögel-Transporte der weltweit größte Importeur exotischer Vögel. Es handelte es sich um fast zwei Millionen Vögel jährlich. Diese millionenfache Tiertragödie hat viele Vogelarten so selten werden lassen, dass sie heute als gefährdet eingestuft werden oder vom Aussterben bedroht sind.

Der Erfolg des Import-Verbots wird maßgeblich von einer effizienten Kontrolle der bestehenden Ausnahme-Regelungen abhängen. "Die vorgesehenen Maßnahmen müssen strengstens kontrolliert werden, sonst besteht weiterhin erhebliche Gefahr für Mensch und Tier", mahnt Wartenberg eine konsequente Umsetzung an. Kritisch sieht VIER PFOTEN die Möglichkeit, weiterhin aus bestimmten Ländern gezüchtete Vögel einzuführen. "Diese Zuchtvögel können in menschlicher Obhut nicht artgemäß gehalten werden und erhöhen die Gefahr, dass Wildvögel illegal in den Handel gelangen."

Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN

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