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Spatz bleibt häufigster Gartenvogel in Deutschland

Archivmeldung vom 29.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Rund 45.000 Vogelfreunde nutzten das Pfingstwochenende zur Teilnahme an der diesjährigen "Stunde der Gartenvögel", einer Mitmachaktion des NABU und seines bayerischen Partners, dem Landesbund für Vogelschutz (LBV). Sie meldeten alle Vögel, die sie während einer Beobachtungsstunde im Garten oder vom Balkon aus entdecken konnten, zusammen beinahe eine Million Gefiederte. Die Auswertung der mehr als 26.000 Einsendungen liegt nun vor.

 "Uns überrascht und erfreut besonders die große Zahl an Mehlschwalben in diesem Jahr", kommentierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke die aktuelle Bilanz. "Nachdem ihre Zahl in vielen Teilen Europas schon seit längerem zurückgeht, befinden sich die schnellen Flieger möglicherweise bei uns wieder im Aufwind", so Tschimpke. Am weitesten hatten die Mehlschwalben in Hessen und Rheinland-Pfalz die Schnäbel vorn: Hier erreichten sie Platz drei unter insgesamt 200 verschiedenen Vogelarten, die von Flensburg bis Garmisch gemeldet wurden.

    Als häufigster Vogel in Städten und Dörfern entpuppte sich mit rund 135.000 Sichtungen erneut der Haussperling. Durchschnittlich fünf Spatzen wurden pro Beobachtungsstunde gezählt. Den Großstadtrekord verzeichnete Berlin mit mehr als sieben pro Stunde. In den Ballungszentren von Nordrhein-Westfalen hingegen verwies die Amsel den Haussperling auf Platz zwei, ebenso in vielen anderen deutschen Großstädten wie Hamburg oder München. "An vielen Orten gehen den Spatzen durch Gebäudesanierungen geeignete Brutplätze verloren, obwohl sich leicht Ersatz schaffen ließe", sagte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow. Um etwas gegen die Wohnungsnot bei Haussperlingen zu tun, empfiehlt der NABU seine speziellen Nistkästen, alternativ auch Fassadenbegrünungen, beispielsweise mit Wildem Wein oder Efeu.

    Die "Stunde der Gartenvögel" wurde 2005 bundesweit ins Leben gerufen. Die beiden Naturschutzverbände greifen damit eine Idee aus England auf, wo Vogelfreunde schon seit 1979 einen "Big Garden Birdwatch" veranstalten. "Je häufiger wir zur Vogelzählung aufrufen, desto besser lässt sich auch feststellen, wo es Veränderungen gibt. Unser Wissen über Bestandsveränderungen ist gerade bei den häufigen Arten noch viel zu gering", begründete der NABU-Vogelschutzexperte den alljährlichen Aufruf.

    Die Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel" sind im Internet unter www.nabu.de und unter www.stunde-der-gartenvoegel.de zu finden, darunter interaktive Verbreitungskarten der beobachteten Vogelarten. Suchfunktionen nach Bundesländern und Postleitzahlen ermöglichen weitere Analysen.

Quelle: NABU

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