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Umweltministerin macht Druck beim Insektenschutz

Archivmeldung vom 02.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bienen: Ihre Flügel sind das Vorbild. Bild: flickr.com/Mark Turnauckas
Bienen: Ihre Flügel sind das Vorbild. Bild: flickr.com/Mark Turnauckas

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) macht Druck beim Insektenschutz. Sie legt am Mittwoch ihren Kabinettskollegen Eckpunkte ihres "Aktionsprogramms Insektenschutz" zur Abstimmung vor. "Das Verbot von drei Neonikotinoiden im Freiland war nur ein Baustein von vielen für einen besseren Insektenschutz", sagte die Ministerin dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Schulze weiter: "Wir erleben ein dramatisches Insektensterben, das die Natur insgesamt aus dem Gleichgewicht bringt. Das Artensterben aufzuhalten, ist für mich eine der zentralen Aufgaben der nächsten Jahre." Schulze fordert einen umfassenden Ansatz, damit Insekten wieder bessere Überlebenschancen hätten. "Mit einem Aktionsprogramm möchte ich erreichen, dass wir das Insektensterben stoppen." Das siebenseitige Eckpunkte-Papier, über das die RND-Zeitungen berichten, sieht u.a. einen möglichst schnellen Stopp des Einsatzes glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel vor. Bei Zulassung und Anwendung neuer Mittel soll künftig die biologische Vielfalt stärker berücksichtigt werden.

Schulze: "Dazu gehört ein grundsätzlich restriktiverer Umgang mit Pestiziden, nicht nur mit Glyphosat. Wir brauchen zudem mehr Vielfalt in der Landschaft: Hecken und Blumenwiesen statt kilometerweiter Monokulturen sind überlebenswichtig für Insekten, Vögel und viele andere Tierarten." Die Umweltministerin schlägt gezielte finanzielle Anreize für eine insektenfreundliche Land- und Forstwirtschaft vor. Außerdem sollen das Insektenmonitoring und der systematische Ausbau der Insektenforschung vorangetrieben werden. Im Eckpunktepapier beklagt die Ministerin eine Unterfinanzierung des Naturschutzes in Deutschland als "Hemmnis für den Insektenschutz".

Die EU-Naturschutzfinanzierung, die hier eine zentrale Rolle spiele, müsse deshalb verbessert werden. Es sollen jedoch auch die nationalen Mittel für den Insektenschutz erhöht werden – vor allem durch den gezielten Einsatz von Agrarfördermitteln. "Was den Insekten schadet", so Schulze gegenüber dem RND, "schadet letztlich auch uns Menschen. Mit den Insekten verschwinden Vögel und Fledermäuse. Wir verlieren auch all die wertvollen Leistungen, die Insekten für uns erbringen – von der Bestäubung, über die natürliche Schädlingsbekämpfung bis zur Bodenfruchtbarkeit."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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