Blutige Halbjahresbilanz: 65 Nutztiere von Wölfen getötet oder verletzt
Archivmeldung vom 22.08.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Wolf fordert in Niedersachsen immer mehr Opfer unter Nutztieren: Allein im ersten Halbjahr 2014 verletzten oder töteten die Raubtiere 65 Stück Damwild und Schafe. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Samstag) unter Berufung auf die Quartalsberichte der Landesjägerschaft Niedersachsen zum sogenannten Wolfsmonitoring. 2013 rissen Wölfe demnach landesweit 68 Tiere, 2012 noch 29.
Zuletzt sollen Wölfe im Landkreis Cuxhaven zwei neun Monate alte Kälber getötet haben. Die Täterfrage ist nach Angaben der Wolfsbeauftragten der Landesjägerschaft, Britta Habbe, derzeit aber noch nicht geklärt. Zunächst müssten DNA-Proben ausgewertet werden, sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Denkbar sei auch, dass die Kälber Hunden zum Opfer gefallen sind.
Wird der Wolf als Verursacher nachgewiesen oder kann zumindest als Schuldiger nicht ausgeschlossen werden, können Tierhalter den Schaden dem Land Niedersachsen in Rechnung stellen. Auf Nachfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" hieß es aus dem Umweltministerium: 2013 und 2014 seien bislang 11.000 Euro ausgeschüttet worden, im Haushalt seien für das laufende Jahr 50.000 Euro vorgesehen. Zudem erarbeite das Land gerade Richtlinien, mit denen Tierhalter künftig Fördermittel auf Schutzmaßnahmen gegen Wölfe beantragen können. Dazu zählten etwa Zäune oder Hütehunde.
Wie die "NOZ" weiter berichtet, wächst der Wolfsbestand in Niedersachsen zugleich weiter an. Laut Wolfsexpertin Habbe sind in diesem Jahr schon 19 Welpen zur Welt gekommen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)