Verunreinigtes Wasser tötet Kinder - terre des hommes fordert deutsche Unternehmen auf, die Umweltstandards ihrer globalen Zulieferer zu prüfen
Archivmeldung vom 21.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttVerunreinigtes Wasser ist eine der Hauptursachen für den Tod von Kindern: Jeden Tag sterben über 1.500 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen, die durch den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen verhindert werden könnten. Keine andere Altersgruppe ist anfälliger.
Darauf weist das Kinderhilfswerk terre des hommes anlässlich des Weltwassertages am 22. März hin. »Millionen Menschen haben keinen Zugang zu Wasserleitungen oder sauberen Brunnen. Sie sind darauf angewiesen, ihren Bedarf an Wasser durch Seen, Bäche oder Flüsse zu decken«, so Jonas Schubert, terre des hommes-Referent für das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt. »Diese sind jedoch immer häufiger nicht nur durch Fäkalien verseucht, sondern auch durch Chemikalien, Arzneimittel, Pestizide und Schwermetalle wie Arsen, Zyanid oder Blei.«
Schadstoffe aus der Landwirtschaft, ungenügend behandelte industrielle Abwasser und Abfallprodukte der Rohstoffgewinnung haben weltweit die Wasserqualität verschlechtert und oft schwerwiegende Folgen für die Gesundheit insbesondere von Kindern: Ihre noch wachsenden Organe, ihr unausgereiftes Immunsystem und ihre kleinen Körper machen sie besonders anfällig für schädliche Substanzen im Trinkwasser.
Falls sich aktuelle Trends fortsetzen, wird die Wasserqualität in den kommenden Jahrzehnten weiter sinken, insbesondere in trockenen Regionen, die durch den Klimawandel betroffen sind. In dem jüngst veröffentlichten Weltwasserbericht gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass bis zum Jahr 2050 fünf Milliarden Menschen unter Wasserknappheit leiden könnten. Die Versorgung der Weltbevölkerung mit sauberem Wasser stellt eine der größten Herausforderungen der Zukunft dar, sollen Konflikte und erzwungene Migration vermieden werden. terre des hommes fordert deshalb deutsche Unternehmen auf, bei ihren globalen Zulieferern auf die Einhaltung hoher Umweltstandards zu achten - insbesondere in jenen Ländern, deren Regierungen dies nicht tun.
Gleichzeitig hilft terre des hommes direkt durch Projekte, in denen zum Beispiel Quellwasser gefiltert und in Leitungen zu den Dörfern gebracht wird: »Sauberes Wasser für Bergdörfer in Vietnam« (https://www.tdh.de/wer-wir-sind/50-jahre/wirkung/vietnam/).
Quelle: terre des hommes Deutschland e.V. (ots)