Für 1.000.000 Jahre sicher eingeschlossen
Archivmeldung vom 13.08.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakBundesumweltminister Sigmar Gabriel will die Sicherheitsanforderungen für atomare Endlager verschärfen. Nach einem Entwurf muss künftig nachgewiesen werden, dass hoch radioaktive Abfälle dort für eine Million Jahre sicher eingeschlossen sind.
Die Aufbewahrungsbehälter sollen so stabil sein, dass die Abfälle mindestens 500 Jahre lang nicht austreten können. Ferner soll für Betrieb und Verschluss des Lagers ein "fortlaufender Optimierungsprozess" vorgeschrieben werden.
Die bislang geltenden Sicherheitskriterien aus dem Jahr 1983 entsprechen nach Angaben des Ministeriums nicht mehr dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik. Sie geben zudem keine Fristen vor.
Bevor die neuen Regularien in Kraft treten, sollen sie bei einer Konferenz von Atomexperten Ende Oktober in Berlin erörtert werden. Nach dem Atomgesetz ist der Bund verpflichtet, ein Endlager für hoch radioaktiven Abfall einzurichten.
Weiter Suche nach Endlager
Trotz jahrzehntelanger Diskussion ist über den Standort aber noch keine Entscheidung gefallen. Bisher wurde lediglich der Salzstock im niedersächsischen Gorleben in Betracht gezogen, dessen Erkundung nach dem rot-grünen Atomkonsens aber gestoppt wurde. Während die Union seit längerem eine Aufhebung dieses Erkundungsstopps fordert, plädierte das Umweltministerium für ein bundesweites und "ergebnisoffenes Auswahlverfahren". Dass bislang ausschließlich der Gorlebener Salzstock untersucht wurde, sei nicht ausreichend.