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Mikroplastik sammelt sich in Muschelbänken an

Archivmeldung vom 19.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Muschelbank: Mikroplastik reichert sich leicht an.
Muschelbank: Mikroplastik reichert sich leicht an.

Bild: plymouth.ac.uk

Kommerziell wichtige Arten von Meeresfrüchten sind laut einer Studie der University of Plymouth in Abhängigkeit davon, wie sie sich in der Meeresumwelt verklumpen, einem höheren Risiko von Mikroplastik-Verunreinigung ausgesetzt. Für die erste derartige Studie haben die Forscher Experimente durchgeführt, um zu beurteilen, ob die Bänke, die von Miesmuscheln (Mytilus edulis) gebildet werden, durch die Belastung und den Konsum winziger Mikroplastikpartikel beeinflusst werden.

Natürliche Begünstigungen

Wenn sich die Muscheln zusammenklumpen und Riffe wie in der Natur bilden, verlangsamt diese Struktur das Meerwasser, das über sie hinweg fließt, erhöht die Turbulenz und führt zu einem dreifachen Anstieg der Menge des aufgenommenen Plastiks. Die Studie legt laut den Forschern nahe, dass die Anordnung und die Komplexität natürlicher Riffstrukturen Bedindungen schafft, die sie zum natürlichen Senken für Plastik und andere Arten von durch den Menschen verursachter Verschmutzung machen.

Den Forschern nach sind Arten wie die Miesmuschel, die wichtig für den menschlichen Konsum, aber anfällig durch Verschmutzung mit Mikroplastik sind, nützliche Indikatoren für dieses Problem und seine potenziell schädlichen biologischen Auswirkungen. Laut Senior-Autor Antony Knights sind Arten wie die Miesmuschel kommerziell wertvoll, aber auch für die Umwelt von großer Bedeutung. Sie formen natürliche Riffe, die die Artenvielfalt in einem Ausmaß steigern, dass sie allgemein durch Naturschutzmaßnahmen geschützt sind. "Reagieren sie besonders empfindlich auf die Verschmutzung mit Mikroplastik, dann gibt es viele mögliche Folgewirkungen, deren wir uns bewusst sein müssen", heißt es in der Studie.

Aktives Schützen als Problem

Oft wurde bereits versucht, riffbildende Arten zu schützen. "Unseres Wissens nach hat noch keine Studie gezeigt, dass die Struktur des Riffs selbst ungewollt seine Belastung durch Schadstoffe wie Mikroplastik erhöhen kann. Die gleiche Struktur verhilft diesen, sich durch Filtration ernährenden Organismen, besser Nahrung zu beschaffen", schreiben die Experten. Die Studie liefere die ersten Beweise dafür, dass die Bildung eines Riffs ein zweischneidiges Schwert für den Menschen sei. Für die Erhebung haben die Forscher Muscheln in kontrollierten Ansammlungen in einer Wasserrutsche platziert und unterschiedlichen Wellengeschwindigkeiten ausgesetzt. Dem Wasser wurde Mikroplastik zugesetzt. Details wurden in "Environmental Research Letters" veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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