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Atomkraftgegner zweifeln an Röttgens Atomkritik

Archivmeldung vom 08.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jochen Stay Bild: .ausgestrahlt
Jochen Stay Bild: .ausgestrahlt

Zu den aktuellen atompolitischen Äußerungen von Bundesumweltminister Norbert Röttgen in der Süddeutschen Zeitung erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Entscheidend sind nicht Interviews in Samstagszeitungen, sondern tatsächliches Regierungshandeln. Seit zwölf Jahren erleben wir, dass der Weiterbetrieb der Reaktoren 'Atomausstieg' genannt wird. Diese für die Stromkonzerne so nützliche Methode scheint Röttgen jetzt fortsetzen zu wollen. Denn nach aller Ausstiegs-Rhetorik in seinem Interview mit der ‚Süddeutschen Zeitung’ lässt er am Ende die Katze aus dem Sack: Er plädiert für Laufzeitverlängerungen von acht Jahren.

Sollte Röttgen seine Skepsis gegenüber der Atomenergie ernst meinen, dass muss das mit Stilllegungen von Reaktoren einhergehen. Das ist der einzige Maßstab, der zählt.

Die Empörung in den Reihen der Union über die Röttgen-Äußerungen ist entsprechend unglaubwürdig. Was kann den Atom-Lobbyisten in der Partei besseres passieren, als ein Umweltminister, der die atomkritische Öffentlichkeit beruhigt und dann munter unter dem Label ‚Atomausstieg’ die Laufzeiten verlängert?

Die Anti-AKW-Bewegung streitet gegen den Weiterbetrieb der Reaktoren. Und wir werden den Druck auf Röttgen und Co erhöhen, damit es zu einem wirklichen Atomausstieg kommt. Denn eines zeigt das Röttgen-Interview durchaus: Die atomkritische Stimmung in der Bevölkerung wird ernst genommen.“ 

Quelle: .ausgestrahlt

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