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Hunde verstehen Menschen auch ohne Training

Archivmeldung vom 21.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hund: Tiere beobachten Menschen ganz genau.
Hund: Tiere beobachten Menschen ganz genau.

Foto: dreisonnen, pixelio.de

Straßenhunde, die nie eine Ausbildung oder ein Training absolviert haben, reagieren auf Gesten von Menschen. Dies ist das überraschende Ergebnis einer Studie von Forschern des Indian Institute of Science Education and Research Kolkata und der University of Calcutta. Sie testeten 160 erwachsene Hunde auf ihre Fähigkeit, relativ komplexe menschliche Gesten aus der Ferne zu deuten und zu befolgen.

Tests mit 160 Straßenhunden

Hunde wurden von 10.000 bis 15.000 Jahren domestiziert. Menschen züchteten sie, sodass sie mit Eigenschaften ausgestattet wurden, die sie zu Begleitern des Menschen und sogar zu Arbeitern machten. Hunde wurden auf diese Weise sensibel für Gesten der Menschen. Unklar war bisher, ob diese Fähigkeit antrainiert oder angeboren war. Die Forscher testeten 160 Straßenhunde in verschiedenen indischen Städten. Sie platzierten in deren Nähe auf dem Boden jeweils zwei verdeckte Schüsseln mit Futter.

Die Wissenschaftler deuteten darauf und registrierten, ob die Hunde die Gesten verstanden und zu der jeweiligen Schüssel liefen. Ungefähr die Hälfte der Tiere reagierte nicht auf die Gesten. Das liege an deren Ängsten, vermuteten die Wissenschaftler, weil sie zuvor schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hatten. Die übrigen Tiere zeigten ganz offensichtlich keine Scheu. 80 Prozent aus dieser Gruppe fanden die verborgenen Schüsseln. Daraus schlossen die Forscher, dass die Tiere die Gesten zu deuten verstanden.

Ein Beitrag zur Konfliktlösung

"Das bedeutet, dass Hunde Menschen, denen sie zum ersten Mal begegnen, genau beobachten", sagt Anindita Bhadra, die zum Team gehört. "Sie nutzen ihr Wissen über Menschen, um bestimmte Entscheidungen zu treffen. Das beweist, dass sie intelligent und anpassungsfähig sind." Und dass sie in der Lage seien, mit Menschen konfliktfrei zu koexistieren. Sie dürften jedoch nicht bedrängt werden. "Ein bisschen Mitgefühl und Respekt für eine andere Art kann Konflikte lösen." Tatsächlich geraten Straßenhunde und Menschen häufig aneinander. Dabei gibt es oft Verletzte.

Der Originalbeitrag ist hier zu finden: http://bit.ly/2FWinRJ

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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