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Naturschützer in Sorge wegen geplanter Rheinvertiefung

Archivmeldung vom 04.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Niedrigwasser in Düsseldorf, Rheinkilometer 745
Niedrigwasser in Düsseldorf, Rheinkilometer 745

Foto: Wolfgang Pehlemann, Wiesbaden Germany
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Umweltschützer sind alarmiert wegen der sich abzeichnenden Rheinvertiefung zwischen Duisburg und Dormagen-Stürzelberg. "Das ist ein gravierender Eingriff ins Ökosystem Rhein, der mit den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie absehbar nicht zu vereinen ist", sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND in Nordrhein-Westfalen, der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat den Ausbau des 46,5 Kilometer langen Flussabschnittes jetzt mit Investitionskosten von 201,3 Millionen Euro als "vordringlicher Bedarf" in den Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes aufgenommen. Geplant ist, die Fahrrinne von derzeit 2,50 auf bis zu 2,80 Meter zu vertiefen und 150 Meter Breite sicherzustellen. Die Landesregierung will den Rhein eigentlich sogar bis Köln für die Binnenschifffahrt ausbauen. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) stellt am 11. April in Düsseldorf das neue Wasserstraßen- und Hafenkonzept der Landesregierung vor.

Eine gemeinsame, der NRZ vorliegende Expertise der Umweltschutzverbände BUND, LNU und Nabu geht davon aus, dass eine Rheinvertiefung die Flussökologie verschlechtert und damit der EU-Wasserrahmenrichtlinie zuwiderläuft, die den Ländern eigentlich eine Verbesserung auferlegt. Im Rhein selbst wären den Umweltschützern zufolge geschützte Fischarten wie Lachs, Maifisch oder Nordseeschnäpe betroffen. Zudem, so heißt es weiter, hätte eine Rheinvertiefung durch das Absinken des Wasserspiegels auch Folgen für angrenzende Feuchtgebiete wie das "Zonser Grind" (Dormagen) oder die kürzlich erst für viel Geld renaturierte "Urdenbacher Kämpe" (Düsseldorf).

Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots)

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