Für Jahrzehnte verseucht
Archivmeldung vom 12.10.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Michael DahlkeLangzeitfolgen von genveränderten Pflanzen. Freace.de, berichtet
Einem Bericht des britischen Independent vom Montag zufolge hat der Anbau genveränderter Pflanzen entgegen bisheriger Behauptungen ihrer Hersteller offenbar langfristige Auswirkungen auf die Anbauflächen - und damit auch auf die Umwelt.
Demnach belegt eine gemeinsam von entsprechenden Unternehmen und dem britischen Ministerium für Umwelt, Nahrung und Landwirtschaft finanzierte Studie, daß genveränderte Pflanzen noch 15 Jahre nach ihrer ursprünglichen Aussaat auf Anbauflächen noch immer nachweisbar sind. In der von der Royal Society veröffentlichten Studie wurden fünf britische Anbauflächen begutachtet, auf denen in der Vergangenheit genveränderte Rapssorten angebaut worden waren, während dort seitdem nur natürliche Pflanzen angebaut worden sind.
Die Wissenschaftler stellten fest, daß selbst nach neun Jahren nach dem Anbau einer genveränderten Pflanzenart durchschnittlich noch zwei Pflanzen der genveränderten Art pro Quadratmeter des ehemaligen Anbaugebietes zu finden sind. Nach 15 Jahren findet sich durchschnittlich noch eine Pflanze pro Quadratmeter. Selbst diese menge übersteigt bereits die Verordnung für die erlaubte Verunreinigung mit genveränderten Pflanzen - wobei der Anteil in den ersten Jahren nach dem Anbau noch um ein vielfaches höher liegen dürfte.
Letztlich kann dieses Ergebnis sicherlich kaum verwundern. Der großflächige Anbau und die maschinelle Ernte der Pflanzen führt unweigerlich dazu, daß Samen auf die Erde fallen und dementsprechend im nächsten Jahr erneut genveränderte Pflanzen wachsen. An dieser Stelle erklärt sich dann auch die Förderung dieser anscheinend negativen Studie durch Unternehmen der Genindustrie, verändern diese ihre Produkte doch auch immer mehr dahingehend, daß sie nicht keimfähig sind, so daß Landwirte gezwungen sind, jedes Jahr erneut ihre Produkte zu kaufen, statt einen Teil der Ernte als Saatgut zu verwenden.
In Verbindung mit der Tatsache, daß es erwiesenermaßen auch zu Übertragungen der veränderten Gene auf andere Pflanzen kommt, zeigt diese Studie aber auch einmal mehr, daß diese Technik langfristige und unkontrollierbare Folgen hat.