Stoppt das Kükentöten: VIER PFOTEN fordert, Alternativen zur Geschlechtsbestimmung im Ei zu fördern
Archivmeldung vom 09.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt![Küken in der Massentierhaltung bei der Einstallung](https://www.extremnews.com/images/article_portrait-ed94e515a8ab4deea8951f02daec595f.jpg)
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Kurz nach dem Schlüpfen werden die Brüder der künftigen Legehennen aussortiert und getötet. Jetzt will Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt das Kükentöten beenden. In Deutschland sind jährlich zwischen 40-50 Mio. männliche Eintagsküken betroffen. Um das massenhafte Töten dieser Tiere zu verhindern, setzt das BMEL seine Förderung des Verbundforschungsprojekts zur Geschlechtsbestimmung im Hühnerei an der Universität Leipzig fort.
Das BMEL förderte dieses Projekt bislang mit 2 Mio. Euro. Heute wird Schmidt die Zuwendungsbescheide an die Leiterin des Forschungsprojekts Prof. Dr. Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns übergeben. VIER PFOTEN begrüßt, dass an einer Lösung des Problems gearbeitet wird, um aus der gängigen tierschutzwidrigen Praxis auszusteigen, und nimmt dies zum Anlass, um auf die derzeit laufende VIER PFOTEN Petition „Stoppt das Küken-Töten!“ aufmerksam zu machen.
Ina Müller-Arnke, Nutztierexpertin bei VIER PFOTEN: "Ausschließlich auf die Geschlechtsbestimmung im Ei zu setzen, reicht aus unserer Sicht nicht aus. Dem Aufbau einer nachhaltigen Hühnerzucht wird damit der Weg versperrt und ein Ausstieg aus der einseitigen Zucht unmöglich. VIER PFOTEN fordert, dass auch die bestehenden Alternativen zur Geschlechtsbestimmung, wie die Nutzung von Zweinutzungshühnern oder die Mast von männlichen Legehybriden, mit Fördermitteln ausgestattet werden.“
An Alternativen wird gearbeitet
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Projekten, überwiegend in der ökologischen Landwirtschaft. Seit mehreren Jahren widmet sich VIER PFOTEN mit Partnern aus dem Einzelhandel und der Eierbranche diesem Thema und zeigt, wie Alternativen aussehen können. Das Pionierprojekt „Haushuhn und Gockelhahn“ hat in Österreich einer flächendeckenden Brachenlösung für die Bio-Eierproduktion den Weg geebnet: Im Mai 2015 einigten sich die großen Brütereien, der Biodachverband und der Lebensmitteleinzelhandel darauf, dass in Zukunft für Bio-Eier keine männlichen Eintagsküken mehr getötet werden. Die konkrete Umsetzung hierzu wurde bereits im Mai 2015 begonnen und wird bis Anfang 2017 abgeschlossen sein. VIER PFOTEN fordert die Eierbranche in Deutschland auf, diesem Beispiel zu folgen und Alternativen zu fördern und umzusetzen, um so das sinnlose Töten von Lebewesen zu stoppen.
Quelle: VIER PFOTEN