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Greenpeace entdeckt illegale Fischfangflotte im Rostocker Hafen

Archivmeldung vom 19.12.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Greenpeace-Aktivisten kennzeichnen heute im Rostocker Hafen fünf Fischtrawler als "illegal". Die Umweltschützer beschriften den Rumpf der rund sechzig Meter langen Schiffe und fordern die Bundesregierung auf, die Piratenfischer festzulegen.

Der Grund für die Aktion: Im Hafen von Rostock werden die Trawler derzeit fit für die nächste Saison gemacht, obwohl die Europäische Union und internationale Fischereiorganisationen sie als illegale Fischer gelistet haben. Die Trawler halten sich seit Jahren nicht an internationale Fischereiabkommen und zerstören mit ihren Grundschleppnetzen die Fischbestände und die Unterwasserwelt im Atlantik.

"Deutsche Behörden sind auf beiden Augen blind, wenn es um den Schutz der Meere geht", sagt Iris Menn, Meeresexpertin bei Greenpeace. "Piratenfischer auszurüsten und zu unterstützen, ist ein glatter Rechtsbruch. Deutschland muss die Piraten dingfest machen."
Zuständig ist das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Hamburg und das Fischereiministerium in Bonn. Vor Ort ist die Rostocker Hafenbehörde verantwortlich.

Dass Piratenfischer auch verfolgt und bestraft werden können, beweist die norwegische Regierung. Im vergangenen Monat legte die norwegische Küstenwache zwei spanische Grundschleppnetz-Trawler wegen illegaler Fischerei an die Kette. Die Trawler hatten zuvor geschützte Tiefseefische gefangen und damit gegen gültige Fischereiabkommen verstoßen.

Das Thema Piratenfischer spielt auch morgen beim Treffen der EU-Fischereiminister in Brüssel eine Rolle. Diese beraten die jährlichen Quoten für die EU-Fangflotten. Die Minister müssen sich zunehmend auch mit den Folgen der internationalen Fisch-Mafia auseinandersetzen. Weltweit werden jährlich rund eine Milliarde Euro durch die illegale Fischerei erwirtschaftet. Die durch Piratenfischer gefangene Menge an Fisch belastet zusätzlich die bereits überfischten Bestände.

Greenpeace arbeitet international zum Schutz der Meere. Zur Zeit befinden sich die Greenpeace-Schiffe "Esperanza" und "Artic Sunrise" in der Antarktis. Dort sollen Wale vor japanischen Harpunen gerettet werden. Die "Esperanza" wird anschließend allein eine rund einjährige Expedition rund um den Globus fortsetzen und unter dem Motto "SOS - Weltmeere" Umweltverbrechen und -gefahren aufdecken.

Quelle: Pressemitteilung Greenpaece e.V.

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