Blütenpracht von Genmutationen verursacht
Archivmeldung vom 19.02.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Fülle an Blütenblättern von Rosen, Nelken und einigen Petunienarten sind auf genetische Mutationen zurückzuführen. Das haben Forscher der Università Statale di Milano zusammen mit Kollegen des Istituto di Biologia e Biotecnolgia Agraria herausgefunden.
Computergestützte Analyse
Neben Laboranalysen beruht das Forschungsergebnis auch auf der computergestützten Auswertung von Datenbanken, die die vollständige Gensequenz der DNA zahlreicher Pflanzenarten enthalten. "Wir haben festgestellt, dass Mutationen eines für das Wachstum entscheidenden Schlüsselgens dafür sorgen, dass dieses stärker aktiv wird und eine Vervielfachung der Blütenblätter bewirkt", erklärt Projektleiterin Laura Rossini.
Der Mensch hat sich im Laufe der Jahrhunderte die naturbedingten Mutationen dieser sogenannten Petalosa-Gene zunutze gemacht, um immer schönere und blütenblattreichere Zierpflanzen zu kreieren. "Die dazugehörigen Erkenntnisse können mithilfe innovativer Genome-Editing-Techniken gezielt auch auf andere Pflanzenarten übertragen werden", so die italienische Forscherin abschließend.
Interdisziplinäre Kooperation
Die wissenschaftliche Untersuchung ist in enger Zusammenarbeit mit dem Parco Tecnologico Padano di Lodi http://ptp.it durchgeführt worden. Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift "Journal of Experimental Botany" unter dem Titel "Mutations in orthologous Petalosa Toe-type genes cause a dominant double-flower phenotype in phylogenetically distant eudicots" veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com/Harald Jung